Düsseldorf. .
Der Philologen-Verband übt scharfe Kritik an der Schulpolitik in NRW. Die Reformpläne von Rot-Grün sorgten für „Wildwuchs“ und „Existenzängste“ an den Schulen, klagt Landeschef Silbernagel.
Der Philologen-Verband hat der rot-grünen Minderheitsregierung eine chaotische Schulpolitik vorgeworfen. Die Reformpläne von SPD und Grünen sorgten für „Wildwuchs“ und „Existenzängste“ an den nordrhein-westfälischen Schulen, sagte der Landeschef des Verbandes, Peter Silbernagel, am Montag in Düsseldorf. Er forderte den Fortbestand des bestehenden Schulsystems. Eine Klage gegen die Reformen von Rot-Grün sei jedoch nicht geplant. Der Verband hatte die Politik der abgewählten CDU/FDP-Regierung unterstützt.
Ziel von SPD und Grünen ist ein längeres gemeinsames Lernen der Schüler, um die Chancengleichheit zu verbessern. Deshalb sollen ab sofort Anträge von Kommunen zur Bildung von sogenannten Gemeinschaftsschulen genehmigt werden. Bis 2015 sollten möglichst 30 Prozent der weiterführenden Schulen Gemeinschaftsschulen sein.
Gemeinsamer Unterricht bis zur 6. Klasse
Die Gemeinschaftsschule ist eine Ganztagsschule, die gymnasiale Standards mit einschließt. In den Klassen 5 und 6 findet nach dem rot-grünen Konzept für alle Schülerinnen und Schüler gemeinsamer Unterricht statt. Schule, Schulträger und Eltern entscheiden darüber, wie es ab Klasse 7 oder später weitergeht: Entweder werden integrierte Lernkonzepte weitergeführt oder es wird nach Bildungsgängen differenziert. Am Ende der Klasse 10 können alle Schulabschlüsse der Sekundarstufe I erreicht werden.
Jede Gemeinschaftsschule muss mit einer Sekundarstufe II verbunden sein. Das kann eine gymnasiale Oberstufe am Standort sein, ein Oberstufenzentrum oder eine Kooperation mit Gesamtschule, Gymnasium oder Berufskolleg. (ddp)