Mainz. .

Die Ursache für den Tod dreier Säuglinge an der Uni-Klinik Mainz ist ungeklärt. „Wir stehen im Moment noch vor einem Rätsel“, sagt der Klinik-Direktor. Nach dem „Leck“ im Herstellungsprozess der Infusion werde fieberhaft gefahndet.

Die Ursache für den Tod von drei Säuglingen an der Universitätsklinik Mainz ist immer noch offen. Zwar wurden alle drei Frühgeborenen mit einer kontaminierten Infusion ernährt. Doch auch am Dienstag war weiter unklar, ob dies zum Tod der Babys führte. „Auch zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir nicht, wie die Todesursache genau lautet“, sagte der ärztliche Direktor des Klinikums, Norbert Pfeiffer, in Mainz. Auch sei unklar, wie die Nährlösung für die Frühgeborenen verschmutzen konnte: „Wir stehen im Moment noch vor einem Rätsel, wie, wann an dieser Stelle eine Verkeimung vonstattengehen konnte.“ Nach dem „Leck“ im Herstellungsprozess der Infusion werde fieberhaft gefahndet.

Das am Montagabend gestorbene dritte Frühgeborene habe ein sehr niedriges Geburtsgewicht gehabt, sagte Pfeiffer. Es sei in der 24. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen, mit seinem Tod sei gerechnet worden. Die Leiche des Säuglings solle in der Rechtsmedizin in Frankfurt obduziert werden, um Aufschluss über die Todesursache zu erhalten. Die Kriminalpolizei sei sofort nach dem Tod des Säuglings verständigt worden.

Verdacht fahrlässiger Tötung

Der zunächst kritische Zustand von vier weiteren Frühgeborenen habe sich in der Nacht zum Dienstag gebessert, sagte Pfeiffer weiter. Mit weiteren Todesfällen werde nun nicht mehr gerechnet.

Die ersten beiden Babys waren am Samstag gestorben, nachdem sie die verunreinigte Nährlösung erhalten hatten. In der Infusion wurden bislang zwei Sorten Fäkalkeime identifiziert, die normalerweise keine Gefahr für Menschen darstellen. Nach Angaben des Direktors der Kinder- und Jugendmedizin an der Mainzer Klinik, Fred Zepp, ist bei Frühgeborenen das Immunsystem aber noch nicht voll ausgebildet. Deswegen reichten minimale Keimmengen für tödliche Infektionen. Wegen der Todesfälle ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt wegen des Verdachts fahrlässiger Tötung. (Reuters)