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Nordrhein-Westfalens Verbraucher scheinen vom Gen-Mais aus Niedersachsen verschont zu bleiben. Dabei war ein Teil des betroffenen Saatguts sogar schon nach NRW geliefert worden. Aufgedeckt wurde der Skandal von Greenpeace.

Auf nordrheinwestfälischen Feldern ist kein gentechnisch verändertes Saatgut aus Niedersachsen ausgesät worden. Das ist der aktuelle Kenntnisstand des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und des NRW-Landwirtschaftsministeriums.

Die Umweltorganisation Greenpeace hatte aufgedeckt, dass ein Saatgut-Hersteller aus Niedersachsen gentechnisch verändertes Mais-Saatgut der Sorte „NK603“, das den Mais resistent gegen Unkrautvernichtungsmittel macht, in den Handel gebracht hatte. Greenpeace erhebt schwere Vorwürfe gegen das niedersächsische Landwirtschaftsministerium, das schon seit drei Monaten von dem Gen-Mais gewusst haben soll. „Es handelt sich hier um den bisher größten Gentechnik-Saatgutskandal in Deutschland“, sagte Alexander Hissting, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace.

Ein Händler in Steinfurt wurde beliefert

Nach Angaben von Markus Fliege, Sprecher des NRW-Landwirtschaftsministeriums, ist lediglich ein Saatgut-Händler im Kreis Steinfurt mit „einer geringen Menge“ des belasteten Materials beliefert worden. Allerdings sei der Händler rechtzeitig von den niedersächsischen Behörden informiert worden, so dass das Saatgut zurückgeschickt worden sei, bevor es auf den Feldern ausgesät werden konnte. Der Sprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Eberhard Jacobs bestätigte, dass nach Informationen des Landesamtes, das für die Qualitätskontrolle von Düngemitteln und Saatgut verantwortlich ist, kein gentechnisch verändertes Saatgut auf die Felder gelangt ist.

Innerhalb der EU gilt ein Reinheitsgebot für Saatgut. Zuständig für die Überprüfung des Saatgutes sind die Behörden des Bundeslandes, in dem das Saatgut hergestellt wird, in diesem Fall also in Niedersachsen. Falls Bauern bereits ausgesätes Saatgut vernichten und die Pflanzen unterpflügen müssen, haftet der Hersteller für ihre Ernteausfälle.