Mönchengladbach. .
Der umstrittene islamische Verein „Einladung zum Paradies“ hat einen Bauantrag an die Stadt Mönchengladbach gestellt. In dem zur Zeit als Moschee genutzten Gebäude möchte er einen Gebetsraum einrichten.
Für ein geplantes islamistisches Zentrum in Mönchengladbach liegt der Stadt ein Bauantrag für das zur Zeit als Moschee genutzte Gebäude des Vereins „Einladung zum Paradies“ vor. „Dort soll ein Gebetsraum entstehen“, sagte ein Sprecher der Stadt am Donnerstag auf ddp-Anfrage. Für die überdies auf dem Gelände geplante und umstrittene Islamschule liege dagegen noch kein Bauantrag vor, hieß es. Der Fall dürfte auch ein Nachspiel im Landtag haben.
Die Stadt Mönchengladbach hatte den schon begonnenen Erweiterungsbau des Vereins in der vergangenen Woche untersagt, da keine Baugenehmigung vorlag. Auf dem rund 1000 Quadratmeter großen Gelände befindet sich zurzeit auch noch eine Autowerkstatt.
Der salafistisch orientierte Verein plant auf dem Gelände ein Missions-Zentrum mit einer Islamschule. Er wird vom nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz beobachtet. „Salafismus ist eine islamistische Strömung, die die Anwendung von Gewalt nicht grundsätzlich ablehnt“, lautet die Einschätzung des Verfassungsschutzes in NRW.
Widerstand in Mönchengladbach wächst
Laut dem niedersächsischen Verfassungsschutzbericht von 2009 befürwortet der Verein die Enthauptung von Menschen, die sich vom Islam abwenden. Zudem dürften Frauen nach Meinung der Salafisten nur voll verschleiert und in Begleitung das Haus verlassen.
In Mönchengladbach wächst indes der Widerstand gegen die Ansiedlung des Vereins. Am Montag hatten sich nach Polizeiangaben rund 30 Menschen in der Nähe der Moschee versammelt, um gegen den Verein zu protestieren.
Die CDU-Landtagsfraktion forderte eine Stellungnahme von SPD-Integrationsminister Guntram Schneider. Die CDU-Abgeordneten Norbert Post und Michael Solf teilten mit, die Landesregierung dürfe sich in der Debatte nicht „wegducken“. Die CDU-Opposition stellte deshalb eine kleine Anfrage an die Regierung. Es müsse geklärt werden, welche Erkenntnisse über die Schule beim Land vorliegen. (ddp)