Braunschweig/Mönchengladbach. .

Der geplante Umzug einer Islamschule nach Mönchengladbach sorgt für Aufregung: Der Verfassungsschutz in NRW will den dahinter stehenden salafistischen Islamverein beobachten.

Der geplante Umzug einer Islamschule von Braunschweig nach Mönchengladbach hat den nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz auf den Plan gerufen. „Der Verein „Einladung zum Paradies e.V.“ war in der Vergangenheit Anziehungspunkt für salafistisch orientierte Islamisten. Durch den Umzug könnte es zu einem erhöhten Zulauf aus diesem Spektrum nach Mönchengladbach kommen“, erklärte die Leiterin des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes, Mathilde Koller, am Dienstag in Düsseldorf. „Wir werden deshalb die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten. Wir wollen verhindern, dass gerade junge Menschen durch die in dem künftigen „Dawa“(Missions)-Zentrum vermittelte Ideologie radikalisiert werden.“

Koller betonte, dass die Verfassungsschutzbehörden von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in der Frage eng zusammenarbeiteten. Anfang Juni 2010 wurde auf der Homepage des salafistischen Vereins ein Video veröffentlicht, das die Unterzeichnung eines Kaufvertrages zeigt. Es handelt sich hierbei um den Kauf eines Gebäudes in Mönchengladbach mit rund 1000 Quadratmetern Fläche, das bereits jetzt als Moschee genutzt wird. Das Gebäude soll das neue Zentrum des Vereins werden, der bislang in Braunschweig ansässig war. In diesem „Dawa“-Zentrum soll ebenfalls die derzeit noch in Braunschweig angesiedelte Islamschule untergebracht werden. Die Umbauarbeiten am Gebäude haben bereits begonnen.

„Salafismus ist eine islamistische Strömung, die die Anwendung von Gewalt nicht grundsätzlich ablehnt“, sagte Koller. „Deshalb nehmen die Sicherheitsbehörden diese Ideologie bundesweit sehr ernst“. (ddp)