New Orleans. .
Nach dem Sinken einer Bohrinsel im Golf von Mexiko zeichnet sich eine Ölpest vor der US-Küste ab. Mit Tauchrobotern wollen die Behörden im Süden der USA jetzt das Leck der Ölbohrplattform dichten, aus dem täglich rund 160.000 Liter Rohöl in den Golf von Mexiko fließen.
Aus zwei Lecks der am Donnerstag gesunkenen Bohrinsel trat nach Angaben des britischen Betreiberkonzerns BP unter Wasser Rohöl aus, das am Sonntag bereits einen rund tausend Quadratkilometer großen Ölteppich bildete. Mit Tauchrobotern wollen die Behörden im Süden der USA das Leck einer Ölbohrplattform dichten, aus dem täglich rund 160.000 Liter Rohöl in den Golf von Mexiko fließen. Es werde erwartet, dass dafür 24 bis 36 Stunden benötigt würden, sagte ein Experte des Ölkonzerns BP am Sonntag.
Das Leck wird in 1.500 Metern Tiefe vermutet. Nach mehreren Explosionen ist die Ölbohrinsel „Deepwater Horizon“ am Donnerstag gesunken, 80 Kilometer vor der Küste von Louisiana. Für elf vermisste Arbeiter bestand kaum noch Hoffnung. Hoher Wellengang erschwerte die Bemühungen, die Ölpest einzudämmen. Akut davon bedroht sind die vorgelagerten Inseln der Chandeleurs, die Pelikanen und anderen Seevögeln als Brutplatz dienen.
Suche nach Vermissten wurde eingestellt
Ein weiteres Umweltrisiko stellten rund 700.000 Barrel Dieselkraftstoff dar, die zum Zeitpunkt der Explosion am Dienstag auf der Bohrinsel dort gelagert waren. „Der Verbleib des Dieselkraftstoffs ist unbekannt“, sagte der BP-Sprecher.
In gemeinsamen Anstrengungen bemühten sich die Behörden und der britische Konzern um eine Eindämmung der Ölpest. Dazu wurde zunächst über die geeignete Vorgehensweise beraten. Mit einer großen Räumungs- und Säuberungsaktion soll verhindert werden, dass das Öl an die Küste der Bundesstaaten Louisiana, Alabama und Mississippi gelangt. Dort befindet sich ein Ökosystem mit Wasservögeln, Garnelen und Austernbänken.
Nach drei Tagen der Suche mit Flugzeugen, Hubschraubern und Schiffen hätten die nach der Explosion Vermissten keine realistische Überlebenschance, sagte eine Sprecherin der Küstenwache am Freitag. Die Namen der elf Arbeiter aus den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Texas wurden aus Rücksicht auf die Familien zunächst nicht veröffentlicht. 115 Arbeiter hatten von der Bohrinsel gerettet werden können, 17 von ihnen mussten mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Auf der riesigen Plattform „Deepwater Horizon“, die dem Unternehmen Transocean gehört und von BP betrieben wird, hatte sich am Dienstag eine gewaltige Explosion ereignet. Zwei Tage später sank die Bohrinsel. Dort waren vor der Explosion mehr als eine Million Liter Öl am Tag gepumpt worden. (afp/apn)