Limburg/Montabaur. .

Bei voller Fahrt hat am Wochenende ein ICE auf der Strecke zwischen Limburg und Montabaur seine Tür verloren, sechs Fahrgäste wurden leicht verletzt. Nun dürfen alle Züge auf der ICE-Schnellstrecke zwischen Frankfurt am Main und Köln weiterfahren.

Trotz des Unfalls vom Wochenende dürfen alle Züge auf der ICE-Schnellstrecke zwischen Frankfurt am Main und Köln weiterfahren. Das erklärte ein Sprecher des Eisenbahn-Bundesamtes auf DAPD-Nachfrage am Montag in Bonn. Er zerstreute damit Befürchtungen, der Unfall eines ICE-3 bei Montabaur vom Samstag könnte zu einer Rückrufaktion für alle Züge dieses Typs führen. Nur dieser Typ verkehrt auf der Schnellstrecke Köln-Rhein-Main.

Ein ICE hat am Samstag zwischen dem hessischen Limburg und Montabaur in Rheinland-Pfalz bei voller Fahrt eine Tür verloren. Bei dem Vorfall wurden sechs Fahrgäste leicht verletzt, vier von ihnen kamen nach Angaben der Bundespolizei ins Krankenhaus. Aus bislang ungeklärter Ursache war die Wagentür abgefallen, gegen einen entgegenkommenden Zug geprallt und hatte dort die Scheiben des Bordbistros zerbersten lassen. Einige Passagiere zogen sich dabei leichte Schnittverletzungen zu, andere erlitten einen Schock.

Strecke war zehn Stunden lang gesperrt

Nach dem Zwischenfall gegen 11.30 Uhr war die Strecke für zehn Stunden in beide Richtungen gesperrt. Züge wurden nach Angaben der Bahn über das Rheintal umgeleitet. Damit waren Fahrzeitverlängerungen von über einer Stunde verbunden. Einzelne Züge fielen aus. Erst am Abend konnte gegen 21.30 Uhr die Streckensperrung wieder aufgehoben werden.

Die Tür wurde Stunden später in einem Tunnel etwa fünf Kilometer vor dem Bahnhof Montabaur gefunden. Warum sie aus dem ICE herausfallen konnte, war zunächst unklar.

Der ICE 105 war auf der Fahrt von Amsterdam nach Basel auf der Schnellfahrstrecke unterwegs. Der Zugführer bemerkte den Verlust der Tür und fuhr in geringer Geschwindigkeit bis zum Bahnhof Limburg-Süd weiter. Die Fahrgäste stiegen dort in andere Züge um. Der entgegenkommende ICE 612 war auf dem Weg von München nach Dortmund. Nach der Beschädigung der Scheiben stiegen nach Angaben der Polizei alle Fahrgäste in den ersten Zugteil um. Der ICE setzte seine Fahrt bis Montabaur fort, wo die Reisenden ebenfalls andere Züge nutzten. (ddp/apn)