Marburg. Erneut haben Bahn-Passagiere einen Fernzug wegen Überfüllung verlassen müssen. Der IC war auf dem Weg von Karlsruhe an die Ostsee. Doch in Marburg war für einen Teil der Passagiere erst einmal Endstation.

Die Deutsche Bahn hat erneut einen Zug wegen Überfüllung teilweise räumen müssen. Fahrgäste eines Inter City wurden am Marburger Bahnhof von Zugbegleitern aufgefordert, wieder auszusteigen. Grund seien Sicherheitsbedenken gewesen, sagte ein Bahnsprecher im Gespräch mit DerWesten: "Es ging darum, für Notfälle die Gänge und Türen freizuhalten." Dies sei wegen der hohen Zahl an Passagieren nicht mehr garantiert gewesen.

Zu dem Vorfall kam es am Karfreitagmorgen um kurz vor 10 Uhr. "Wer schon in dem Zug drin saß, durfte auch sitzenbleiben - wir haben diejenigen Reisenden angesprochen, die im Türbereich und in den Gängen standen", sagte der Sprecher weiter.

Nicht der erste Vorfall dieser Art

Bahnchef Rüdiger Grube
Bahnchef Rüdiger Grube © ddp

Wie viele Passagiere wieder aus dem IC aussteigen mussten, könne er nicht sagen. Zwanzig Minuten später sei aber bereits der nächste Zug eingetroffen, auf den die Fahrgäste umsteigen konnten. Weil sie den Anweisungen der Bahnmitarbeiter gehorchten, verzögerte sich der Aufenthalt am Marburger Bahnhof nur um wenige Minuten - von geplanten drei auf acht.

Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Ende Januar ließ die Bahn am Frankfurter Flughafen einen völlig überfüllten Zug durch die Polizei teilweise räumen. Der ICE war auf dem Weg von München nach Dortmund gewesen. Dass der Zug überfüllt war, lag damals allerdings keineswegs an den Passagieren: Die Bahn hatte ihn nur in halber Länge eingesetzt - wie auch in einem weiteren, ähnlich gelagerten Fall.

Kein verkürzter Zug

Im aktuellen Fall war die Ausgangssituation nach Angaben der Deutschen Bahn anders: Der Zug sei mit der üblichen Zahl an Wagen unterwegs gewesen, so der Sprecher. Nur hätten diesmal besonders viele Menschen mitfahren wollen.