Düsseldorf/Essen. .

Die Mehrheit der türkeistämmigen Bürger in NRW fühlt sich in Deutschland heimisch und hat keine Rückkehrabsichten mehr. Dies ergab eine Befragung des Essener Zentrums für Türkeistudien, die Integrationsminister Armin Laschet (CDU) in Düsseldorf vorstellte.

„Wenn 60 Prozent der Türkei­stämmigen in Deutschland bleiben wollen, dann führen Diskussionen darüber, zu wem diese Menschen gehören, an der Realität vorbei. Sie haben sich bereits entschieden; sie leben in Deutschland und sind Teil dieses Landes“, sagte Laschet. Deutschland müsse ein Land sein, in dem jedem, unabhängig von der Herkunft der Eltern, der Aufstieg durch Bildung ermöglicht werden müsse. Voraussetzung seien gute Kenntnisse der deutschen Sprache. „Daran müssen wir gemeinsam arbeiten“, forderte Laschet.

Die Verbundenheit mit Deutschland nimmt demnach in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Gut ein Drittel fühlt sich mit beiden Ländern verbun­den. „Das macht die eindeutige Positionierung des entweder Türkisch- oder Deutsch-Seins schwierig und zeigt, dass die Hinwendung zu Deutschland nicht mit einer Abwendung von der Herkunftskultur verbunden sein muss“, so Armin Laschet.

Jährliche Mehrthemenbefragung

Mit der jährlichen Mehrthemenbefragung Türkeistämmiger in NRW, die die Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrations­forschung im Auftrag des Integrationsministeriums durchführt, werden seit 1999 der Stand und die Entwicklung der Integration in zentralen Lebensbereichen untersucht und auch Merkmale der Identitätsent­wicklung der Türkeistämmigen erhoben. Die Studie soll aufzeigen, wo aus Sicht der jeweils 1000 repräsentativ Befragten Integrationserfolge zu verzeichnen sind, wo Defizite liegen und welche Einstellungen und Meinungen in der Gruppe herrschen. (ddp)