Düsseldorf. .
In der NRW-CDU gibt es Befürchtungen, die Partei könnte bei der Suche nach einem neuen Vorsitzenden Schaden nehmen. Wolfgang Bosbach warnt sogar vor einer Zerreißprobe.
Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat seine nordrhein-westfälischen Parteifreunde vor einer Zerreißprobe gewarnt. Im Gespräch mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ sagte der selbst aus diesem Bundesland kommende Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, bei der Wahl des neuen CDU-Landesvorsitzenden dürfe es am Ende keine Verlierer geben.
Am Freitag hatte der frühere Integrationsminister Armin Laschet seine Kandidatur für die Nachfolge des scheidenden Landesvorsitzenden Jürgen Rüttgers angemeldet. Als mutmaßlicher Konkurrent gilt Bundesumweltminister Norbert Röttgen. Bosbach sagte zu der möglichen Kampfkandidatur: „Der Vorsitzende muss sich der hundertprozentigen Unterstützung der Landespartei sicher sein. Das ist das Entscheidende.“
Röttgen will offenbar antreten
Auch Laschet hofft, dass es nicht zu einer Kampfkandidatur kommt. „Schöner ist es natürlich, wenn es nur einen Kandidaten gibt. Das ist für alle kürzer und angenehmer“, sagte der frühere nordrhein-westfälische Integrationsminister am Samstag im WDR-Hörfunk.
Zu einer möglichen Kandidatur von Röttgen für den Chefposten im größten CDU-Landesverband sagte Laschet, an der Parteibasis in NRW werde darüber debattiert, ob die CDU „aus Berlin geführt wird oder aus dem Land“. Falls Röttgen kandidiere, werde man aber gemeinsam alles dafür tun, „dass es nicht zu einer Zerreißprobe kommt“. Laut Medienberichten will Röttgen gegen Laschet antreten.
„Wir machen das als Team“
Für den Fall seiner Wahl zum CDU-Landesvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen kündigte Laschet eine Arbeitsteilung an. „Wir machen das als Team mit Andreas Krautscheid und Karl-Josef Laumann“, sagte der 49-jährige Aachener. In der NRW-CDU seien wegen der schweren Wahlniederlage vom 9. Mai „viele deprimiert“. Deshalb sei eine enge Zusammenarbeit mit Landtags-Fraktionschef Laumann und NRW-CDU-Generalsekretär Krautscheid richtig.
Die Bewerbungsfrist für den Landesvorsitz läuft bis zum 30. August. Auf einem Landesparteitag im Herbst soll dann der neue Landeschef gewählt werden. Sollte sich mehr als ein Kandidat bewerben, will die Partei eine Mitgliederbefragung organisieren. Der bisherige CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers tritt nicht wieder an. (apn/ddp)