Köln. .
Halbzeit bei „Deutschland sucht den Superstar“ - und längst ist aus der Talentsuche eine Soap-Opera geworden: Neid, Eifersucht, Sex unter Verwandten und jetzt auch noch Drogenmissbrauch. Das alles lenkt ab von der Tatsache, dass das musikalische Niveau so niedrig ist wie lange nicht mehr.
Über 34000 Kandidaten haben sich beworben für diese siebte Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“, um sich einzureihen in die Schlange der „Schon bald Vergessenen”, von denen es bereits so viele gibt in der Geschichte der Show. Zehn von ihnen sind vor ein paar Wochen ins Finale gekommen. Bei den meisten fragt man sich, warum? Denn wirklich singen können nur zwei. Mehrzad Marashi und Menowin Fröhlich.
Letzterer ist gerade einmal 22 Jahre alt, hat aber bereits wegen schwerer Körperverletzung im Gefängnis gesessen. Aus dem ist er geflohen und irgendwann zurückgekommen. Drei Kinder hat er auch schon. Angeblich von seiner eigenen Kusine. So einer war früher gern gesehener Gast in den Nachmittags-Talkshows. Heute sorgen die TV-Macher mit der scheibchenweisen Veröffentlichung seiner Lebensgeschichte dafür, dass die Show im Gespräch bleibt.
Alleinunterhalter vom Ballermann
Dabei hat auch Helmut geholfen. Sieht aus wie ein Alleinunterhalter vom Ballermann, war aber schwer depressiv und stark selbstmordgefährdet. Und eine deutsche Haftanstalt kennt er auch von innen. Hat er alles selbst erzählt. Hat aber auch gesagt, er sei jetzt ein anderer. Bis am Wochenende ein Video auftauchte, das ihn beim koksen zeigte. Gute Schlagzeile aber vielleicht auch seine letzte. Denn bei DSDS ist er rausgeflogen. Menschlich tragisch, musikalisch kein Verlust.
Für ihn rückt Manuel Hoffmann nach, den die Zuschauer am Wochenende eigentlich rausgewählt hatten. Nett ist er. Aber sehr ruhig. Genau wie Kim Debkowski, das einzige noch verbliebene Mädchen in der Sendung. Und noch eines ist beiden gemeinsam: Mit dem Ausgang der Show werden sie nichts zu tun haben.
Tausende Mädchen mögen den Checker
Ebensowenig wie Thomas Karaoglan, den sie den Checker nennen. Er selbst hält sich für den Größten, ist gesanglich aber eher in der Karaoke-Klasse anzusiedeln. Dass er überhaupt so weit gekommen ist, dürfte an seinen manchmal ganz unterhaltsamen Auftritten liegen.
Und daran, dass nicht nur Bohlen den 17-Jährigen mag, sondern auch viele 1000 kleine Mädchen im Land. Müsste für Platz drei reichen für das Finale aber zu wenig sein. Dort werden wohl Menowin und Mehrzad gegeneinander antreten. Und ausnahmsweise könnte es dann einmal um Musik gehen.