Bochum. .

Alarm im Bochumer Opel-Werk: Betriebsratschef Rainer Einenkel sieht das Werk gefährdet. Die bereits zugesagte Produktion von Astra-Modellen solle nun an Antwerpen vergeben werden, so Einenkel. Das belgische Werk dürfe nicht auf Bochums Kosten gerettet werden.

Der Betriebsratschef des Bochumer Opel-Werks, Rainer Einenkel, schlägt Alarm. „Im Zusammenhang mit Verkaufsabsichten für das Werk Antwerpen soll zugesagte Produktion nicht nach Bochum kommen“, schreibt Einenkel in einer internen Rund-Mail, die der WAZ-Gruppe vorliegt. Wenn dies so komme, seien im Bochumer Werk „weitere 1000 Arbeitsplätze gefährdet“, so Einenkel. „Das wäre der schleichende Tod für das Bochumer Werk“. Der Betriebsratschef warnte davor, die beiden Werke gegeneinander auszuspielen.

Nach den bisherigen Plänen will GM im Bochumer Werk 1800 Arbeitsplätze streichen, weitere 200 Stellen sind in Partnerbetrieben gefährdet. In dem neuen Konflikt geht es insbesondere um die derzeitige Fertigung der Astra-Modelle in Antwerpen. Diese Stückzahlen waren Bochum zugesagt, um die Zeit bis zum Anlauf des neuen Zafira zu überbrücken. Sollte die Opel-Muttergesellschaft General Motors nun von diesen Zusagen wieder Abstand nehmen, um mit einer höhere Auslastung das Werk Antwerpen „für einen Verkauf hübscher zu machen“, könnte in einem zweiten Schritt „weitere Produktion aus Bochum abgezogen werden“.

Nach Informationen der WAZ-Gruppe aus dem Unternehmen hat es in den vergangenen Tagen entsprechende Gespräche im kleinen Kreis gegeben, an denen GM-Manager, die belgischen Gewerkschaftsvertreter, aber auch der europäische Betriebsratschef Klaus Franz beteiligt waren. Einenkel wehrt sich zudem in der Mail gegen Aussagen von Vertreten der belgischen Regierung, wonach Antwerpen wirtschaftlicher produziere als Bochum. Das sei „Unsinn. Genau das Gegenteil ist der Fall.“