Rüsselsheim. .
General Motors wird nun doch mehr Geld für die Sanierung seiner Tochter Opel bereitstellen. Der US-Autobauer hat angekündigt, seinen Beitrag auf 1,9 Milliarden Euro zu verdreifachen. Allerdings sind die Kosten für die Sanierung noch einmal gestiegen.
General Motors will jetzt insgesamt 1,9 Milliarden Euro in die Sanierung der Konzerntochter Opel stecken. Das teilte der deutsche Autobauer am Dienstag mit. Damit werde die bisherige Finanzierungszusage von 600 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Der GM-Beitrag werde sowohl in Form von Eigenkapital als auch über Kredite geleistet, sagte Opel-Chef Nick Reilly.
Die 1,9-Milliarden-Finanzierungszusage von GM sei „genau die richtige Maßnahme für Opel“, fügte er hinzu. „Sie signalisiert die Entschlossenheit, unser Geschäft wieder auf eine solide Basis zu stellen.“ Die Opel-Anfrage nach zusätzlicher Unterstützung sei vom GM-Management positiv beantwortet und vom GM-Verwaltungsrat unterstützt worden. In der Politik waren immer wieder Forderungen nach einer Aufstockung des GM-Eigenbeitrags laut geworden.
415 Millionen Euro zusätzlich
Opel habe die Entscheidung der EU-Kommission und den beteiligten Regierungen auf Bundes- und Landesebene mitgeteilt, erklärte Reilly. Jetzt hoffe das Unternehmen, dass die Erhöhung der Finanzierungszusage als ein „wichtiger Meilenstein in unserem Bemühen gesehen wird, mit Hilfe von Bürgschaften die noch verbleibende Finanzierungslücke überbrücken zu können“.
Für die Umsetzung des Opel-Zukunftsplans sind nach Angaben des Konzerns 3,3 Milliarden Euro erforderlich. Weitere 415 Millionen Euro sollen Opel nach der Vorstellung der europäischen Regierungen besser vor schwierigen Marktentwicklungen schützen. Von der Gesamtsumme werde Opel nunmehr mehr als 50 Prozent übernehmen, erklärte der Konzern.
Brüderle noch skeptisch
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) reagierte zurückhaltend auf die neue Investitionszusage. Dies zeige, dass der US-Autokonzern „über Mittel verfügt“, sagte Brüderle am Dienstag. Eine Einigung über GM“s Antrag auf deutsche Staatshilfe sei noch nicht getroffen worden, sagte Brüderle auf der Technologiemesse CeBIT in Hannover. „Wir haben im Rahmen der Prüfung des Antrags zahlreiche Fragen gestellt.“ Viele dieser Fragen müssten erst noch beantwortet werden.
Laut den GM-Vorstellungen von Mitte Februar sollte Deutschland einen Sanierungsbeitrag von 1,5 Milliarden Euro für die Rettung von Opel leisten. Die Kosten sollten zwischen Bund und Ländern hälftig geteilt werden. Insgesamt sollten die europäischen Standortländer von Opel und Vauxhall mit Darlehen oder Bürgschaften von 2,7 Milliarden Euro helfen, während GM selbst 600 Millionen Euro einsetzen wollte. (ddp/apn)