Hamburg. .
Kommen die Nacktscanner doch schon in diesem Sommer an deutschen Flughäfen zum Einsatz? Die Regierung widerspricht einem Bericht eines Radiosenders, wonach sich die Einführung bis ins nächste Frühjahr verzögert.
Die Bundesregierung will wie geplant noch in diesem Sommer mit dem Testeinsatz der Körperscanner an deutschen Flughäfen beginnen. Dabei würden die vereinbarten Kriterien wie der Schutz der Persönlichkeitsrechte eingehalten, sagte ein Sprecher von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Montag in Berlin. Er wies damit einen Bericht des Senders NDR Info zurück, demzufolge es bei dem geplanten Pilotprojekt angeblich zu Verzögerungen kommt.
Den Herstellern der Geräte bereite vor allem die geforderte Verfremdung der abgebildeten Körper Schwierigkeiten, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf einen Sprecher der Bundespolizei. Dadurch soll die Intimsphäre der Reisenden geschützt werden. „Daran hakt es nicht“, sagte der Sprecher des Innenministeriums zu den Maßnahmen für den Schutz der Persönlichkeitsrechte. Die geforderten hohen Standards würden eingehalten. Gearbeitet werde aber noch an der Software, die die Funktionsfähigkeit der Geräte sichere. Wann genau und wo das Pilotprojekt starten wird, sei noch offen.
Nur Strichmännchen erlaubt
Auf dem Bildschirm der Geräte darf nur eine Art Strichmännchen erscheinen, auf dem die Körperregionen markiert sind, in denen der Passagier möglicherweise Waffen oder Sprengstoff versteckt hat. Zurzeit prüft die Bundespolizei in Lübeck, ob Körperscanner grundsätzlich zur Erfüllung dieser Anforderung in der Lage sind.
Die Bundesregierung hatte im Jahr 2008 zunächst den Einsatz der umstrittenen Körperscanner abgelehnt, weil sie bei diesen den Schutz der Intimsphäre nicht gewährleistet sah. Schließlich wurden neue Geräte entwickelt, deren Einsatz nun erprobt werden soll. (afp)