Duisburg. .
Politiker aus Land und Bund drücken ihre Bestürzung über das tragische Unglück aus: Ministerpräsidentin Kraft sagte, das ganze Land trauere um die jungen Frauen und Männer.
Politiker aus Bund und Land drücken nach dem schrecklichen Unglück bei der Loveparade in Duisburg ihre Trauer aus:
Bundespräsident Christian Wulff sei mit seinen Gedanken bei den Opfern: „Eine solche Katastrophe, die während eines friedlichen Festes fröhlicher junger Menschen aus vielen Ländern Tod, Leid und Schmerz verursacht, ist furchtbar“, sagte Wulff der „Bild am Sonntag“. „Wie viele Menschen in unserem Land, die von diesem Unglück erfahren, bin ich mit meinen Gedanken bei den Opfern der Tragödie und allen ihren Angehörigen und Freunden. Ich hoffe, dass ihnen und allen Verletzten schnelle und wirksame Hilfe zuteil wird und die Ursachen rückhaltlos aufgeklärt werden.“ Über 5500 Ordnungskräfte seien im Einsatz, um die Verletzten zu versorgen und die Veranstaltung geordnet zu Ende zu bringen, sagte Jäger im WDR. Auf Sicherheitsbedenken angesprochen, die schon im Vorfeld laut geworden waren, wollte Jäger nicht eingehen. Das müsse in den nächsten Tagen gründlich untersucht werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte: „In diesen schweren Stunden bin ich in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer. Ihnen gelten meine Anteilnahme und meine Trauer. Zum Feiern waren die jungen Menschen gekommen, stattdessen gibt es Tote und Verletzte. Ich bin entsetzt und traurig angesichts des Leids und des Schmerzes.“
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sagte in Düsseldorf: „Unser Entsetzen über das schreckliche Unglück bei der Loveparade in Duisburg lässt uns verstummen.“ „Das ganze Land trauert um die jungen Frauen und Männern, die friedlich feiern wollten und bei diesem grauenhaften Drama ihr Leben verloren haben. Unsere Gedanken sind jetzt bei den Familien, Angehörigen und Freunden der Toten und der Verletzten.“
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger reagierte bestürzt auf die Massenpanik. „Ich bin entsetzt und traurig, dass Menschen, die unbeschwert feiern wollten, gestorben sind“, sagte der SPD-Politiker in Duisburg. „Mein ganzes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen und Freunden.“ Der Krisenstab der Landesregierung habe sofort reagiert und weitere Behandlungs- und Betreuungskräfte aus dem ganzen Land nach Duisburg geschickt, sagte der Minister.
Die Tragödie in Duisburg habe ihn schockiert und mit großer Trauer erfüllt, erklärte SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel am Abend in Berlin. „Es ist entsetzlich, dass junge Menschen, die friedlich feiern wollten, plötzlich aus dem Leben gerissen wurden. Unsere Anteilnahme gilt ihren Angehörigen. Unsere besten Genesungswünsche gehen an die vielen Verletzten“, sagte der Parteichef.
Mit Bestürzung und Trauer hat Vizekanzler und Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) auf die Katastrophe reagiert. „Wir trauern mit den Angehörigen der Verstorbenen, und wir bangen und hoffen mit den Verletzten und ihren Familien“, erklärte Westerwelle. Bundesinnenminister Thomas de Maizére (CDU) versicherte: „Wo die Kräfte des Bundes helfen können, helfen sie.“
Schwerer Management-Fehler
Einen schweren Management-Fehler wirft der Loveparade-Gründer Dr. Motte den Veranstaltern in Duisburg vor. „Die Veranstalter sind schuld“, sagte er dem „Berliner Kurier“. Es sei ein Skandal, die Menschen nur durch einen einzigen Zugang auf das Gelände am alten Güterbahnhof zu lassen. Dr. Motte warf den Veranstaltern „reine Profitgier“ vor. „Da ging es doch nur ums Geldmachen. Die Veranstalter haben nicht das geringste Verantwortungsgefühl für die Menschen gezeigt.“ Er sprach den Familien der 15 Toten und den Verletzten sein Mitgefühl aus.
Der Sprecher der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Duisburg, Friedhelm Bohlar, sagte DAPD, seit dem Zwischenfall seien immer wieder Schwerverletzte gekommen, die in der Klinik versorgt wurden. Es kämen aber noch weitere Hubschrauber rein, und man wisse noch nicht genau, wie schwer die Verletzungen seien. In der Unfallklinik war aber zunächst keiner der Schwerverletzten in einem kritischen Zustand. Es gebe Schnittwunden und Quetschungen, etwa des Beckens. (apn/ddp)