Essen. Nordrhein-Westfalen will offenbar dem angeschlagenen Reise- und Handelskonzern Arcandor unter die Arme greifen. Zu den Angeboten zählten besonders Bürgschaften. Gespräche zwischen dem Land und dem Unternehmen sollen bereits stattfinden.

Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) will offenbar dem angeschlagenen Reise- und Handelskonzern Arcandor angesichts dramatischer Finanzierungsengpässe mit Staatshilfen unter die Arme greifen. «Wir stehen natürlich mit den Angeboten zur Verfügung, die wir in solchen Fällen für Unternehmen bereitstellen», sagte ein Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums der Wirtschaftszeitung «Euro am Sonntag» laut Vorabbericht. Zu den Angeboten zählten insbesondere Bürgschaften, schreibt die Zeitung weiter. Nach Angaben des Sprechers finden bereits Gespräche mit dem Unternehmen statt.

Unterdessen kommt Konzernchef Karl-Gerhard Eick dem Bericht zufolge bei den Verhandlungen über eine Restrukturierung und Refinanzierung des Konzerns nur mühsam voran. Insbesondere die Zusage der Royal Bank of Scotland (RBS) über eine Verlängerung von Kreditlinien über 300 Millionen Euro stehe auf der Kippe, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Bankenkreise. «Wenn die RBS mitmacht, ziehen die anderen auch nach. Wenn nicht, dann eher nicht», wird ein Banker zitiert.

Zugleich bahne sich eine Auseinandersetzung mit dem Betriebsrat an, der den Abbau von bis zu 12 500 Stellen nicht einfach hinnehmen wolle. Arcandor-Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt drohe damit, die Berufung neuer Vorstände zu blockieren. (ddp)

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