Hamburg. .
Die Bundesregierung sinkt in der Gunst der Wähler immer tiefer ab. In einer Umfrage des Stern fiel die Union auf ein neues Jahrestief von 30 Prozent. Die FDP sackte ebenfalls um einen Punkt ab und kommt nun auf fünf Prozent.
Die Wähler entziehen der Bundesregierung weiter ihr Vertrauen. In dem am heutigen Mittwoch veröffentlichten Wahltrend des Magazins „Stern“ und des Senders RTL kam die Union nur nochauf 30 Prozent. Die FDP konnte die unzufriedenen Unionswähler nicht auffangen: Sie sank in der Forsa-Umfrage um einen Punkt auf ihr Jahrestief von fünf Prozent. Gemeinsam kam Schwarz-Gelb nur noch auf 35 Prozent, ihr schlechtester Wert seit zehn Jahren.
Von der Schwäche der Koalition profitierte die Opposition: Die SPD verbesserte sich um einen Punkt auf 27 Prozent, auch die Linke holte einen Punkt auf und erreichte zwölf Prozent. Die Grünen erreichten zum dritten Mal in Folge ihr Rekordhoch von 18 Prozent. Mit zusammen 57 Prozent lagen die Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke nunmehr 22 Punkte vor dem Regierungslager aus Union und FDP.
Westerwelle als Außenminister nicht präsent
Wie ihre Koalition verlor auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an Popularität. Wenn die Deutschen ihren Regierungschef direkt wählen könnten, würden sich im Vergleich zu SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier nur noch 39 Prozent für die CDU-Chefin entscheiden, vier Punkte weniger als in der Woche zuvor. Es ist ihr schlechtester Wert seit dreieinhalb Jahren. Für Steinmeier würden 29 Prozent stimmen.
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem „Stern“: „Der Kanzlerin gelingt es nicht, den Bürgern Ängste vor den Folgen des Sparpakets zu nehmen.“ Die schlechten Werte für die FDP führte er darauf zurück, dass ihr Chef Guido Westerwelle nicht als Außenminister präsent sei, zudem nähmen die Bürger den Liberalen das störrische Festhalten an Steuersenkungen übel.
Das Institut Forsa befragte vergangene Woche 2504 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger. (afp)