Berlin. Ein Bauverbot für Minarette fände in Deutschland keine Mehrheit. Laut einer am Wochenende veröffentlichten Umfrage stimmten insgesamt 48 Prozent gegen ein Verbot, wie in der Schweiz. In Ostdeutschland allerdings überwiegen die Vorbehalte gegen muslimische Gotteshäuser.
Im Gegensatz zu den Schweizern lehnen die Deutschen mehrheitlich ein Bauverbot von Minaretten ab. Nur 38 Prozent der Bundesbürger sprachen sich in einer repräsentativen Emnid-Umfrage für «Bild am Sonntag» dafür aus, Gebetstürme an Moscheen zu verbieten. 48 Prozent der Befragten sind gegen ein solches Bauverbot.
Besonders in Westdeutschland sind die Befürworter von Minaretten deutlich in der Mehrheit. Hier sind 51 Prozent gegen und nur 37 Prozent für ein Verbot. Anders im Osten: In den neuen Bundesländern würden 44 Prozent der Befragten für ein Minarett-Verbot stimmen, 37 Prozent sind dagegen.
Ablehung abhängig von Alter und Bildungsgrad
Mehrheitlich für ein Verbot der Gebetstürme sind auch die Befragten über 65 Jahre, die Befragten mit Volksschulabschluss sowie die Anhänger der SPD. Die größte Ablehnung eines Verbots gibt es bei den Wählern der Grünen sowie den Befragten mit Abitur. In der Schweiz hatten am vergangenen Sonntag bei einer Volksabstimmung überraschend fast 58 Prozent für ein Verbot des Baus neuer Minarette gestimmt.
Emnid befragte am Mittwoch und Donnerstag insgesamt 1000 Personen. (ddp)