Essen. Mit einem Wachstum von 1,2 Prozent rechnen führende Wirtschaftsinstitute in ihrem Herbstgutachten. Bisher sei der Arbeitsmarkt in der Krise erstaunlich robust gewesen, erläuterte Roland Dörn vom RWI Essen laut Medienberichten. Entwarnung wollen die Wirtschaftsinstitute dennoch nicht geben.
Die führenden Wirtschaftsinstitute prognostizieren in ihrem Herbstgutachten für kommendes Jahr ein Wachstum in der Größenordnung von 1,2 Prozent. Doch geben sie noch keine Entwarnung für den Arbeitsmarkt oder die Staatshaushalte. Dies sagte einer der Gutachter, Roland Dörn vom RWI Essen, am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin.
Auf die Frage, ob Berichte über 1,2 Prozent Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr stimmten, sagte er: «Das ist so momentan die Größenordnung.» Bisher sei der Arbeitsmarkt in der Krise erstaunlich robust gewesen. Die Unternehmen hätten «gewaltige Schlupflöcher» wie die Kurzarbeit genutzt. Doch hätten sie damit einen Einbruch bei der Produktivität hingenommen. «Die Unternehmen müssen das wieder normalisieren», sagte Dörn. «Für den Arbeitsmarkt kann man noch keine Entwarnung geben.»
Positive Entwicklung beim Export erwartet
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Auch die Steuereinnahmen seien in diesem Jahr noch relativ günstig - eine Entwicklung, die laut Dörn aber nicht anhalten wird. «Da kommt der große Einbruch erst bei den gewinnabhängigen Steuern», sagte er. Beim Export sei zwar eine positive Entwicklung zu erwarten, doch expandiere die Weltwirtschaft längst nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Jahren. «Es geht aufwärts, aber nicht auf dem Niveau wie vor zwei Jahren», sagte der Volkswirt. Er bleibe bei der Prognose, dass die deutsche Wirtschaft nach dem Einbruch der vergangenen Monate erst 2013 wieder auf das Niveau von 2008 zurückkehren werde.
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute legen am Donnerstag ihr Herbstgutachten vor. Die genannte Wachstumsprognose liegt deutlich höher als noch im Frühjahr. Auch die Bundesregierung rechnet bislang offiziell nur mit einem Plus von 0,5 Prozent, will ihre Vorhersage aber am Freitag ebenfalls nach oben korrigieren. (ap)