Essen. Der Papst hat entschieden: Limburg bekommt einen neuen Bischof, der umstrittene Franz-Peter Tebartz-van Elst wird nicht zurückkehren. Die Entscheidung, wer Tebartz-van Elsts Nachfolger in Limburg wird, wird als eine inhaltliche Richtungsentscheidung des Papstes aufgenommen werden - ein Kommentar.
Nun ist es also amtlich: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst darf nicht in sein Limburger Bistum zurückkehren. Der Papst hat erkannt, dass es für den umstrittenen Oberhirten dort keine Zukunft mehr geben kann.
Roma locuta, causa finita, sagt man im Vatikan. Rom hat gesprochen, die Sache ist beendet. Aber ist sie das wirklich? Für Tebartz-van Elst und Limburg wahrscheinlich schon; aber der Bischof hat mit seinem überdimensionierten Amtssitz, mit seiner arroganten und überheblichen Art viel Porzellan zerschlagen und viele deutsche Katholiken - nicht nur in Limburg, sondern weit darüber hinaus - vor den Kopf gestoßen.
Der Schaden für die Kirche ist beträchtlich. Vertrauen ist schnell verloren, aber dieses Vertrauen zurückzugewinnen ist ungleich schwieriger und zeitraubender. Franziskus hat dies erkannt und die Notbremse gezogen. Seine Entscheidung ist nachvollziehbar und konsequent.
Nachfolge in Limburg ist mehr als nur eine Personalie
Es wird in den nächsten Monaten spannend sein zu beobachten, wen der Papst als Nachfolger von Tebartz-van Elst nach Limburg entsenden wird. Denn es geht um mehr als nur um eine Personalie in einem von mehr als 30 Bistümern im Lande. Ob Franziskus das will oder nicht - seine Entscheidung über einen Nachfolger wird auch als inhaltliche Richtungsentscheidung aufgenommen werden.
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Folgt etwa auf den betont konservativen Tebartz-van Elst ein eher liberaler Bischof, dann wäre dies sicher mehr als ein Zugeständnis des Vatikans an die Limburger. Es wäre auch eine Nagelprobe für den Papst, wie ehrlich er es meint mit seinem neuen Kurs.