Berlin. Der Prüfbericht zu den Baukosten am Limburger Bischofssitz macht Franz-Peter Tebartz-van Elst nicht alleine für die explodierenden Kosten verantwortlich. Einem Medienbericht zufolge drohen dem umstrittenen Bischof zudem keine strafrechtlichen Konsequenzen, da nur das Kirchenrecht betroffen sei.
Der vom Vatikan suspendierte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst trägt nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" nicht die alleinige Verantwortung für die Kostenexplosion beim Bau seines Bischofssitzes. "Die Sachargumente sprechen nicht für Tebartz-van Elst, aber auch nicht für das Domkapitel, das mitverantwortlich ist", sagte einer der Autoren des Prüfberichts zu dem Skandal der Zeitung.
Die Prüfer kommen dem Bericht zufolge zu dem Schluss, dass Tebartz-van Elst keine strafrechtlich relevanten Vorwürfe gemacht werden können. "Es ist ausschließlich das Kirchenrecht betroffen", sagte der namentlich nicht genannte Mitverfasser des Berichts.
Die Staatsanwaltschaft will allerdings den Prüfbericht selbst unter die Lupe nehmen und dann entscheiden, ob Ermittlungen eingeleitet werden. Nach Angaben des Prüfers wurde ein Kirchenrechtler beauftragt zu prüfen, ob Tebartz-van Elst kirchenrechtlich richtig gehandelt hat. Der Prüfbericht selbst enthalte keine Bewertungen, sondern nur Fakten und die Darstellung der Abläufe.
Der Vatikan hatte Tebartz-van Elst Ende Oktober die Führung seiner Amtsgeschäfte entzogen, nachdem dieser wochenlang wegen der auf 31 Millionen Euro explodierten Baukosten von Limburgs neuem Bischofssitz in der Kritik gestanden hatte. Die Zukunft des umstrittenen Bischofs dürfte auch von dem Prüfbericht abhängen. (afp)