Essen. Frauen sind - selbstverständlich - weder dümmer noch inkompetenter noch weniger durchsetzungsfähig als Männer. Und genauso deswegen ist eine gesetzliche Frauenquote, wie die EU sie nun auf den Weg gebracht hat, der falsche Weg. Wenn die Firmen aber kein Gesetz wollen, müssen sie endlich handeln.
Erste Frage: Ist es wünschenswert, dass mehr Frauen in die Chefetagen der Unternehmen einziehen? Klare Antwort: Ja!
Frauen sind – und es ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, dass dies immer noch betont werden muss – weder dümmer noch inkompetenter noch weniger durchsetzungsfähig als Männer. Stattdessen stehen Frauen in Betrieben oft für eine andere Herangehensweise, für einen „anderen Blick“ auf die Dinge. Unternehmen, die auf Manager-Ebene immer noch überwiegend mit Männern besetzt sind, wären deshalb bestens beraten, mehr weibliche Mitarbeiter in wichtige Positionen zu holen.
Zweite Frage: Ist eine gesetzliche Frauenquote der richtige Weg dazu? Klare Antwort: Nein!
Der Staat - und auch die die Europäische Union, die heute eine verbindliche Frauenquote von 40 Prozent auf den Weg gebracht hat – hat sich nicht in die Personalgestaltung privater Unternehmen einzumischen. Es ist nicht Sache der Politik, einem Betrieb vorzuschreiben, welcher Mitarbeiter oder welche Mitarbeiterin welchen Job zu machen hat.
Bei der Frauenförderung sind Staat und Unternehmen gleichermaßen gefordert
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Es ist allerdings sehr wohl Sache des Staates, die Rahmenbedingungen zu schaffen und zu verbessern, um berufstätigen Müttern einen zeitraubenden Vollzeitjob zu erleichtern. Etwa durch bessere und flexiblere Angebote für die Kinderbetreuung. Würde hier mehr geleistet, könnte man sich die Debatte über die gesetzliche Quote bald schenken.
Auf der anderen Seite sind die Unternehmen gefordert, die zusätzlichen Kompetenzen, die Frauen in einen Betrieb einbringen, besser zu erkennen und zu nutzen. Deshalb sollten vor allem – aber nicht ausschließlich – große Unternehmen sich selbst eine freiwillige Frauenquote verordnen. So wie es in der Politik die SPD und die Grünen vorgemacht haben und damit gute Erfahrungen machen. Andere Parteien, die glauben, auf eine Frauenquote für sich verzichten zu können, wie etwa die FDP, müssen langsam erkennen, dass sie die weiblichen Wähler immer mehr von ihnen abwenden.