Brand in Essen: Erst helfen, dann aufklären – umfassend!
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Essen. Keine Toten, keine lebensgefährlich Verletzten – und doch ein schlimmes Unglück. Was hat diese Katastrophe in Essen ausgelöst?
Glück im Unglück? Es ist der erste Impuls vieler Menschen nach dem Schrecken, den die Bilder dieses Infernos auslösen. Keine Toten! Keine lebensgefährlich Verletzten! Der in dieser Form bislang beispiellose Großbrand in Essen ist einigermaßen glimpflich ausgegangen. Das ist wohl wahr. Doch wer sich in die Gefühlswelt der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner versucht hineinzudenken, kommt zu einem anderen Ergebnis: Das Zuhause, den sicheren Zufluchtsort zu verlieren, alle Habseligkeiten in Flammen aufgehen zu sehen – das muss ein furchtbares, ein dramatisches und traumatisches Unglück sein.
Es geht dabei ja nicht nur um die materiellen Werte. Die eigene Wohnung, Möbel, Kleidung, Fotos spiegeln die Persönlichkeit des Inhabers wider. Mehr noch: Sie sind Teil der Persönlichkeit. Vieles von dem, was verloren gegangen ist, was mit Erinnerungen verbunden ist, ist unersetzbar.
Zu viel Styropor, zu viel Plastik?
Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen? Diese Frage ist der zweite Impuls, und er ist mehr als ein Reflex. War es die Fassadendämmung? War zu viel Styropor, war zu viel Plastik verbaut? Und in welchen modernen Neubauten ist das noch zu finden, in Essen und anderswo? Was bedeutet das für die Sicherheit der Bewohner solcher Wohnungen? Der Grat ist schmal zwischen wilden Spekulationen, die sich verbieten, und ersten seriösen Vermutungen von Experten. Nach dem Brand ist vor der Aufklärung. Ganz Deutschland wird in Sachen Brandschutz auf die Ermittler in Essen blicken.
Jetzt aber geht es erst einmal um Solidarität und Hilfe für die Betroffenen. Zusammenstehen, sich aufeinander verlassen können – das sind nicht nur Klischees, die aus der Bergbau-Vergangenheit herrühren. Diese Tugenden sind Teil der Ruhrgebiets-DNA. Die Welle der Hilfsbereitschaft baut sich bereits auf. Das tröstet.
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