Witten. Gerade in diesen Zeiten wichtiger denn je: Wittener Organisationen rufen am 9. November zum Gedenken an die Verbrechen der Reichspogromnacht auf.

Wieder jährt sich am 9. November (Samstag) der Tag der Reichspogromnacht, diesmal zum 86. Mal. Zum öffentlichen Gedenken an die Opfer rufen Stadt, Kulturforum, Stadtarchiv, Deutsch-Israelische Gesellschaft, der Freundeskreis der Israelfahrer und das Ruhr-Gymnasium auf.

Mit der um 18 Uhr beginnenden Veranstaltung an der Breite Straße (Höhe Gymnasium) verbinden die Ausrichter den Appell, jeder Form von Antisemitismus, Rassismus und der Stigmatisierung von Minderheiten entgegenzutreten.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Lars König folgen Redebeiträge von Schülerinnen des Ruhr-Gymnasiums und des Schulleiters Dirk Gellesch. Im Anschluss wird ein Gedenkkranz in Erinnerung an die von Nationalsozialisten in Brand gesetzte Synagoge und an die dramatischen Folgen für die jüdische Gemeinde niedergelegt. Den musikalischen Rahmen gestaltet David Sogoan (Violine).

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In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden jüdische Geschäfte zerstört, Synagogen niedergebrannt, Juden in Haft genommen und meist über das Polizeigefängnis Bochum in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt.

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Nationalsozialisten waren es auch, die die 1885 erbaute Synagoge in Witten an der damaligen Kurze Straße/Ecke Breite Straße zerstörten. Am Morgen des 10. November 1938 waren die Kuppel und der Innenbereich des jüdischen Gotteshauses komplett ausgebrannt. Diese rassistisch motivierten Verbrechen bildeten den Auftakt zur so genannten „Endlösung“ und zur Auslöschung auch der jüdischen Gemeinde in Witten.

Während der Gedenkveranstaltung wird die Synagogenstraße von 17.30 Uhr bis 18.45 Uhr gesperrt. Die Veranstalter bitten hierfür um Verständnis.

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