Witten/Bochum/Hattingen. Selten geriet der Aufbau der Zeltstadt so schweißtreibend wie in diesen Wochen. Für Besucher gibt‘s eine neue Palettentribüne - und Hitzetipps.

Zeltfestivalfans wissen: Wenn‘s draußen schön ist - und das soll es in den nächsten Wochen tatsächlich bleiben -, wird es in den Konzertzelten heiß. Schon der Aufbau der weißen Zeltstadt am Kemnader Strausee lief schweißtreibender ab als in den Vorjahren. Wenn die ersten Gäste ab Freitag (16.8.) kommen, versprechen die Veranstalter darum einige coole Dinge.

Während in den Vorjahren die Hevener Seewiesen mit Pumpen von Wasser befreit werden mussten, um überhaupt den Plattenboden für die Zeltstadt auslegen zu können, sieht es in diesem Jahr ganz anders aus. „Wir mussten unser Geld in Sonnenmilch investieren“, sagt Heri Reipöler, einer der langjährigen Veranstalter. „Und vier bis fünf Liter täglich trinken. Nur so geht‘s“, meint ein junger Mann, der gerade eine Bühne aufbaut.

Wasserdampfanlage soll Besucher einnebeln

Arbeiter bauen die Bierzeltgarnituren auf der „Piazza“ in der Mitte des Festivalgeländes auf.
Arbeiter bauen die Bierzeltgarnituren auf der „Piazza“ in der Mitte des Festivalgeländes auf. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

In diesen Tagen dürfen die Gastronomen ihre Stände aufbauen sowie die Kunsthandwerker, die den „Markt der Möglichkeiten“ bilden. In die Mitte des Festivalgeländes werden Biertischgarnituren gestellt, in den Zelten bringen Fachfirmen die Licht- und Tontechnik an.

Drei Herren des Hattinger Poolanbieters „Wolke 7“ verlegen blaue Auswegware, eine Illusion von Wasser. Darauf werden riesige Spa-Pools gestellt, um das Kaufinteresse des Zeltfestival-Publikums zu gewinnen. „Man darf auch gerne im Wasser Probe liegen“, verrät ein Mitarbeiter. „Das Angebot wird auf Messen gerne angenommen.“ Hitzetipp Nummer eins: Bikini unterziehen und ins Blubberbad tauchen.

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Hitzetipp Nummer zwei wird durch das Schild „Brause für alle“ angekündigt. Das ist eine Wasserdampfanlage. Im Boden sind Düsen installiert, aus denen Dampf die Besucher - nach einem Fußtritt - einnebelt und zumindest die Füße kühlt. Die Anlage ist nur bei gutem Wetter eingeschaltet. Sie steht dicht beim neuen Highlight der diesjährigen Zeltfestival-Ausgabe: einer Sitztribüne aus Holzpaletten, die zu den Shows mit bequemen Sitzkissen bestückt wird.

Grillprofi und Hairstylist zeigen ihr Können

Neu ist die Sitztribüne vor der kleinen Bühne. Dort wird für die Gäste mit Tagesticket ein Programm aus Zauberei und Talk geboten. Die Zeltfestival-Macher Heri Reipöler (v.li.), Dani Rösner, Lukas Rüger und Yvonne van den Hövel-Meyer (Sparkasse Bochum) sitzen gern schon mal Probe.
Neu ist die Sitztribüne vor der kleinen Bühne. Dort wird für die Gäste mit Tagesticket ein Programm aus Zauberei und Talk geboten. Die Zeltfestival-Macher Heri Reipöler (v.li.), Dani Rösner, Lukas Rüger und Yvonne van den Hövel-Meyer (Sparkasse Bochum) sitzen gern schon mal Probe. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Die Veranstalter haben die Festivalmitte aufgewertet, die bekannte „Piazza“. Auch, damit die Besucherinnen und Besucher für den Tageseintritt mehr geboten bekommen. Das Programm jenseits der Veranstaltungszelte wurde etwa ausgebaut. Zauberer Kris spielt allein 21 Shows, die vor allem Kinder begeistern. Moderatorin Dani Rösner bietet eine Talkshow, unter anderem mit VfL-Stars. Ein Hairstylist wird außerdem auf der Bühne Hochsteckfrisuren zeigen und ein Profi der Grillakademie Ruhr seine Tricks vorführen.

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Dass es in den großen Zelten trotzdem muckelig warm werden dürfte, lässt sich laut Veranstalter nicht verhindern. Die Spitzen der Pagodenzelte lassen sich zwar öffnen, so dass die Hitze nach oben abziehen kann. Außerdem, so Henri Reipöler, „kühlen wir mit den Klimaanlagen runter soviel es geht“. Trotzdem dürfe es nicht nur musikalisch heiß werden. Daher Hitzetipp Nummer drei: die Temperaturen als Sommergefühle akzeptieren.

So machen es offenbar die Mitarbeitenden, die täglich durch Grill, Ofen, heiße Pfannen oder Fritteusen hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Das sagt einer der 40 Helfer, die für das Bochumer Restaurant „Living Room“ im Einsatz sind. Es betreibt gleich mehrere Stände, bietet mal Burger, mal Flammenkuchen an. Viele, die dort aushelfen, haben entweder frisch das Abi gemacht oder sind Studierende, die in den Zeltfestival-Wochen gut verdienen können. „Wie sind ein super Team“, heißt es auf Nachfrage. Und die Hitze? „Schweißt uns zusammen!“

Die Zeltstadt am Kemnader See ist immer wiedfer ein Hingucker, hier ein Foto aus dem vergangenen Jahr. Am Freitag (16.8.) geht es .los.
Die Zeltstadt am Kemnader See ist immer wiedfer ein Hingucker, hier ein Foto aus dem vergangenen Jahr. Am Freitag (16.8.) geht es .los. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

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