Bochum/Witten. 140.000 Besucher werden ab Freitag erwartet. Das Sicherheitskonzept habe sich bewährt, sagen die Veranstalter. Ein Zwischenfall löste Sorge aus.

Das Zeltfestival Ruhr (ZFR) schreibt 2024 Rekordzahlen. 45 Veranstaltungen, über 90.000 verkaufte Konzertkarten: Aus einer „spinnerten Idee“ (so ZFR-Macher Lukas Rüger) ist eines der bundesweit erfolgreichsten Sommer-Events erwachsen. Doch nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien rückt auch am Kemnader See das Thema Sicherheit verstärkt in den Fokus. Ist das Zeltfestival für Bedrohungen und Terrorlagen gewappnet?

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„Wir sind auf alle denkbaren Szenarien vorbereitet“, sagt Heri Reipöler, mit Lukas Rüger und Björn Gralla der Gründer der Weißen Stadt am See. Besondere Vorkehrungen werde es unter dem Eindruck des mutmaßlich vereitelten Anschlags auf „Swifties“ in Österreich aber nicht geben.

Zeltfestival Ruhr: Täglich sind 50 Security-Mitarbeiter im Einsatz

Bewährt habe sich das Sicherheitskonzept, das mit den Ordnungsbehörden, der Polizei und Feuerwehr umgesetzt wird, so Reipöler. Eine der sichtbaren Maßnahmen: Mit Sand gefüllte Container blockieren die Zufahrten zum 25.000 Quadratmeter großen, komplett eingezäunten Festivalgelände in Heveney. So sollen Amokfahrten verhindert werden.

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Mehr als 140.000 Besucher werden vom 16. August bis 1. September erwartet. Täglich 50 Security-Mitarbeiter, „bei Bedarf auch mehr“ (Reipöler), sollen für ihre Sicherheit sorgen. Am Einlass finden Kontrollen statt. Erlaubt sind Taschen bis DIN-A-4-Format. Größere Taschen und Rucksäcke können vor dem Eingang für einen Euro deponiert werden. Noch besser: Alle Behältnisse daheim oder im Auto lassen.

Mambo Kurt (hier beim Pressegespräch am Dienstag) eröffnet das Zeltfestival am 16. August mit einem Konzert auf der Piazza-Bühne.
Mambo Kurt (hier beim Pressegespräch am Dienstag) eröffnet das Zeltfestival am 16. August mit einem Konzert auf der Piazza-Bühne. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

3000 Parkplätze im Umfeld – Gebühr bleibt mit fünf Euro konstant

Parkplätze werde es reichlich geben, versichern die ZFR-Veranstalter. Rund 3000 Stellflächen werden eingerichtet: auf den Parkplätzen der Freizeitmetropole Ruhr ebenso wie auf umliegenden Feldern und Wiesen der Landwirte. Die Parkgebühr auf den mit Schildern ausgewiesenen ZFR-Flächen bleibe mit fünf Euro konstant, kündigt Heri Reipöler an und empfiehlt vor allem Besuchern aus Bochum: die A43 meiden und über die Universitätsstraße und Kleinherbeder Straße anreisen.

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Gleich zum Start wird es voll. Silbermond eröffnen das Festival am Freitag, 16. August, um 20 Uhr im mit 5000 Fans ausverkauften Sparkassenzelt. Einen Publikumsliebling gibt‘s schon vorweg: Mambo Kurt musiziert um 17.30 Uhr bei seinem traditionellen Zeltfestival-Gastspiel auf der für alle Besucher zugänglichen Piazza-Bühne. „Ich bin der Opener!“, strahlte der „King of Heimorgel“ am Dienstag bei einem Pressegespräch.

Zwei Millionen Besucher: Sparkassen-Chefin erhält Urkunde

Dabei wurde es kurzzeitig offiziell. Im Laufe der ersten Tage wird das Zeltfestival den zweimillionsten Besucher begrüßen können. Lukas Rüger und Heri Reipöler überreichten eine Urkunde an Yvonne van den Hövel-Meyer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bochum. Das Geldinstitut zählt seit den Anfängen 2008 zu den bedeutendsten Sponsoren. „Für uns ist es ein Herzensprojekt“, betonte Yvonne van den Hövel-Meyer.

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Dessen Erfolgskonzept bleibt weitgehend unverändert. Der Tageseintritt (fünf Euro im Vorverkauf, sieben Euro an der Tageskasse) umfasst den „Markt der Möglichkeiten“ mit 50 Kunsthandwerkern, Designerin und weiteren Händlern sowie die Gastro-Meile als „größtes Open-Air-Restaurant im Revier“. 17 der 45 Shows in den drei Zelten sind bereits ausverkauft. Neu ist eine kleine Tribüne vor der Piazzetta-Bühne.

Erstmals rechnen die Veranstalter des Zeltfestivals in diesem Jahr mit mehr als 90.000 verkauften Konzertkarten.
Erstmals rechnen die Veranstalter des Zeltfestivals in diesem Jahr mit mehr als 90.000 verkauften Konzertkarten. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Von Terror-Warnungen blieb das Festival bisher verschont

„Auch diesmal erwarten wir ein friedliches und fröhliches Fest“, sagt Heri Reipöler. Zwar nicht von Wetterkapriolen, sehr wohl aber von Terror-Warnungen sei das Festival bislang verschont geblieben. Lediglich an eine „beunruhigende Situation“ erinnert sich Reipöler: „Bei einem HipHop-Konzert wollte ein Besucher mit einem großen Koffer ins Zelt. Seine Erklärung: Er begleite die Band während der kompletten Tour. Deshalb der Koffer.“ Der musste draußen bleiben. Der HipHop-Tourist durfte rein.

Infos und Karten: zeltfestivalruhr.de