Witten. Die Suche nach einer Lösung für die schlechte Nahversorgung auf dem Schnee in Witten ist schwierig. Jetzt haben zwei Kommunalpolitiker eine Idee.
Zur Verbesserung der kaum noch vorhandenen Nahversorgung auf dem Schnee haben Kommunalpolitiker einen Kiosk mit kleinem Lebensmittelangebot ins Gespräch gebracht. CDU-Ratsherr Julian Fennhahn kann sich ein derartiges Angebot vorstellen. Er habe sich schon mit Robert Beckmann abgesprochen, der ebenfalls im Rat sitzt und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Rüdinghausen/Schnee ist.
Wittener Blumenhändler kündigt Abschied an
Der Wochenmarkt am Mittwoch hinter dem leerstehenden Edeka-Gebäude ist inzwischen auf zwei Händler zusammengeschrumpft. Blumenhändler Ralf Gronemann aus Rüdinghausen hat im WAZ-Gespräch bereits seinen Rückzug vom Schnee angekündigt. Im Herbst solle es so weit sein, sagte der 61-Jährige.
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Um die Märkte im Stadtgebiet kümmert sich das Stadtmarketing, inzwischen gemeinsam mit der in Köln ansässigen Marktgilde. Die Zusammenarbeit läuft seit knapp einem Jahr. Marktgildenchef Martin Rosmiarek erklärt, warum sich die Suche nach zusätzlichen Händlern so mühsam gestaltet.
Zu Sorgen des klassischen Einzelhandels wie inflationsbedingte Kaufzurückhaltung und Fachkräftemangel habe der mobile Handel zusätzliche Probleme, so Rosmiarek, darunter lange Wege, lange Fahrzeiten und Nachfolgeprobleme. „Viele Beschicker haben die anhaltenden Krisen als Anlass genommen, ihr Geschäft zu beenden“, sagt der Experte von der Marktgilde.
Lücken auf den Wochenmärkten seien wie Leerstände in Wittens Innenstadt und anderswo. Folge: „Die verbleibenden Beschicker können sich die Wochenmärkte mittlerweile aussuchen und bevorzugen oft große Märkte mit vielen Händlern, hoher Kundenfrequenz und zentraler Lage. Kleine Wochenmärkte sind von dieser Entwicklung stärker betroffen“, sagt Rosmiarek..
„Schnupperaktion“ mit symbolischer Miete brachte nichts
„Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung des Wochenmarktes in Schnee leider keine Überraschung. Die Problematik war bereits lange vor September 2023 bekannt“, sagt der Marktgildenchef. Die „Schnupperaktion“ mit einer symbolischen Standmiete von einem Euro habe zwar Interesse bei Anbietern geweckt, jedoch keine Ergebnisse erzielt.
Neben der von den beiden Kommunalpolitikern vorgeschlagenen Eröffnung eines Kiosks auf dem Schnee wäre für Marktkenner auch ein automatisierter Supermarkt eine Option. Per EC-Karte kommt die Kundschaft in den Laden ohne Personal. Gezahlt wird bargeldlos. Das System wird mancherorts bereits getestet. Für den Schnee kommt es allerdings nicht in Frage. Edeka-Sprecherin Kerstin Scheffler winkte auf Anfrage der WAZ ab: „Stand heute“ setze Edeka „nicht aktiv auf automatisierte Lösungen“.
Die Geschäftsführer des Stadtmarketings, Sandra Gagliardi, kündigte derweil an, nach den Sommerferien sie gemeinsam mit Rosmiarek nach neuen Lösungswegen zu suchen. Dabei darf sie auf Unterstützung durch die Ratsmitglieder Fennhahn und Beckmann zählen. Wirtschaftliche Kreativität ist gefragt. Was auch immer sich die Beteiligten ausdenken: Es muss sich rechnen.
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