Witten. Ausgerechnet zum Ferienstart müssen Bürger in Witten länger auf Ausweise warten. Das kann Probleme bringen. Gibt es eine Alternative?
Die NRW-Sommerferien haben begonnen, und die Stadt Witten erlebt einen ungewöhnlich großen Ansturm für Reisepässe und Personalausweise. Was ist da los?
Personalausweis, Reisepass: Das sind die Zahlen
Im ersten Halbjahr 2024 wurden bereits 5600 Ausweise und 4500 Reisepässe ausgestellt beziehungsweise verlängert. Diese Zahlen stehen für eine deutliche Steigerung binnen Jahresfrist. Im Vergleich dazu waren es im ersten Halbjahr 2023 „nur“ 4800 Ausweise und 3000 Reisepässe. „Die Zahlen schwanken aber von Jahr zu Jahr“, sagt Stadtsprecherin Heinke Liere.
700 Reisepässe für Kinder
Die Behörde muss allerdings nicht nur einen Ansturm auf Reisepässe verarbeiten. Auch bei Personalausweisen gibt es deutlich mehr zu tun als gewohnt. „Im ersten Halbjahr 2023 wurden zudem 700 Kinderreisepässe ausgestellt beziehungsweise verlängert“, bilanziert Liere. Für die überraschend hohe Zahl gibt es einen Grund.
„Seit dem 1.1.24 wurde der Kinderreisepass, der jährlich verlängert werden musste, abgeschafft. Kinder benötigen nun ebenfalls einen Personalausweis oder Reisepass“, sagt Heinke Liere. Und wie lange dauert aktuell die Bearbeitung der Anträge?
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Personalausweise liegen laut Verwaltung erst nach zwei bis drei Wochen vor, bei Reisepässen könne es derzeit sechs Wochen dauern. Was ist denn sonst üblich? „Ausweise dauern zwei Wochen, Reisepässe drei“, sagt Liere. Doch mehr als arbeiten können die städtischen Bediensteten auch nicht. „Es ist kein zusätzliches Personal vorhanden.“
Die längeren Wartezeiten dürften manche Bürgerinnen und Bürger in Schwierigkeiten bringen. Welche Alternativen gibt es, falls Reisepässe nicht bis Urlaubsbeginn vorliegen?
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Reisepässe können im Express-Verfahren beantragt werden. Dann sei eine Lieferung nach drei bis vier Werktagen möglich, sagt Heinke Liere. Auch die Ausstellung eines vorläufigen Ausweises sei möglich. Allerdings sollte sich niemand blind darauf verlassen, dass derlei Dokumente im Ausland anerkannt werden. Das hänge von den Einreisebestimmungen des Reiselandes ab. Informationen zu Ausweisen erteilt das jeweilige Reiseland auf seinen Internetseiten.
Rechtzeitige Terminplanung ist unverzichtbar
Wer kurzfristig Termine für Pass oder Passverlängerung haben will, geht leer aus. Bis Ende Juli sind sämtliche Termine vergeben. Erst im August, gegen Ende der Ferien, zeichnet sich etwas Entspannung ab. Heinke Liere rät dennoch zu früher Absprache: „Die Termine sind ruck, zuck weg.“ Der Online-Service der Stadtverwaltung gilt lediglich für Terminplanung. „Sowohl bei Personalausweis- als auch Reisepassanträgen ist die persönliche Vorsprache zwingend erforderlich.“.
Für die verlängerten Wartezeiten bei Ausweis-Anträgen gibt es einen nachvollziehbaren Grund. Der Wegfall des Kinderreisepasses bedeutet eine Verlagerung auf ein anderes Reisedokument, wie Heinke Liere erläutert. Für die Bundesdruckerei führe das zu einer Verlängerung der Produktionszeiten. Früher wurden Kinderreisepässe bei der Kommune ausgestellt.