Witten. Das „Kijamii“-Café in Witten hat sich vergrößert und wird zu einer Konditorei. Jetzt startet der Kaffee-Ausschank. Gibt’s denn auch schon Torte?
Bis zuletzt wurde geschraubt, gehämmert und geschleppt. Es sah mehr nach Baustelle aus als nach gemütlicher Konditorei aus. Doch bis Samstag (4.3.) soll sich das ändern. Ab 10 Uhr wird in den neuen Räumen von „Kijamii“ zum ersten Mal Kaffee serviert – und nebenan ploppen dann sogar die Weinkorken.
Vor dreieinhalb Jahren war Dominik Münstermann mit dem „Kijamii“ in der Oberstraße 4 gestartet, das damals eigentlich als Kaffee-Rösterei mit Probierausschank geplant war. Doch das Café kam an und hatte regen Zulauf. Auch die Rösterei wuchs. Münstermann verlagerte sie vor gut einem Jahr in eine Halle in Rüdinghausen. Mit dem Auszug der Maschinen klaffte im Café nun eine Lücke. Der 29-Jährige beschloss, sie für einen Neuanfang zu nutzen.
Garten mit Wasserspiel in Wittener Innenstadt
Er hat das Haus gekauft und ist mit dem Lokal nun in die leerstehenden Räume nebenan gezogen. Dort war bis Mitte 2021 die Ballettschule „Dance Time“ beheimatet. Davon ist nun nichts mehr zu sehen. Wände wurden gezogen und versetzt. Es gibt einen Durchbruch zum Innenhof, in dem ein Garten mit Wasserspiel für die Kunden entstehen soll. Eine geschwungene, zwölf Meter lange Theke beherrscht den Gastraum. Wie die Hausfassade ist auch sie dunkel gefliest. Die 50er-Jahre lassen grüßen – aber mit modernem Anstrich.
Das Café soll dort nicht nur größer und schöner werden, es soll auch endlich Platz für die Backstube von Lydia Neuhausen geben. Die Konditormeisterin hatte ihre Kuchen und Torten bislang unter „haushaltsüblichen Bedingungen“ hergestell, wie Münstermann schmunzelnd zugibt. Und zwar nicht nur fürs „Kijamii“, sondern auch für das „Oktober Café“ in der Bochumer Innenstadt, das der Wittener inzwischen mit seinen beiden Partnern, den Designern René Wynands und Silke Löhmann, ebenfalls betreibt. Nun bekommt die 27-Jährige endlich einen professionellen Arbeitsbereich – in dem die Gäste ihr beim Backen zusehen können.
Verkauf wie in einer klassischen Konditorei
Auch die fertigen Torten werden künftig mehr Platz bekommen – und das nicht nur auf dem riesigen Tresen. Auch im Kijamii-Konzept sollen sie mehr Raum finden. Künftig können die Backwaren nicht nur im Café verzehrt werden, sondern auch mit nach Hause genommen werden – so wie in einer klassischen Konditorei. Außerdem soll es Torten auf Bestellung geben, für Hochzeiten etwa. „Der Bedarf ist definitiv da, wir sind immer wieder nach einem Außer-Haus-Verkauf gefragt worden“, erklärt Münstermann.
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Das Besondere: Egal ob Käsekuchen, Schokotörtchen oder Zimtschnecken: Alle Erzeugnisse von Lydia Neuhausen werden handgemacht und aus Biozutaten hergestellt, das Mehl kommt etwa von der Wittener Kornkammer. „Und auch die Gewürze importieren wir selbst – Vanille und Zimt zum Beispiel aus Sansibar“, so der Inhaber. Denn wie bei der Fensterscheibe zur Backstube und der Herkunft der fair gehandelten Kaffeebohnen gelte auch dabei: „Es geht uns um Transparenz.“
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Doch bis die erste Torte angeschnitten wird, dürfte es noch ein paar Wochen dauern. Noch sind nicht alle Geräte in der Backstube angeschlossen, fehlt die Kühlplatte für die Torten. Daher startet der Cafébetrieb am Samstag ganz klassisch mit dem Kaffeeausschank und -verkauf. Und wer mag, kann nebenan einen Wein verkosten.
Kijamii Pâtisserie und Café, Oberstraße 4, Witten. Eröffnung: Samstag, 4. März, 10 bis 18 Uhr. Öffnungszeiten: 10-18, Di geschlossen