Witten. Gerd Gahr hat ein Buch über ein Stück Wittener Geschichte geschrieben. Anekdoten und Begebenheiten rund um den Crengeldanz.
Er muss es wissen: Gerd Gahr, ein Hevener Urgestein, hat ein Stück Crengeldanzer Heimatgeschichte zu Papier gebracht. Der Titel des Buches macht Appetit auf die Lektüre: „Sahneschnitten“. Gahr hat darin historische Fakten und autobiografische Erinnerungen zusammengetragen.
Dem 66-Jährigen ist es gelungen, beides gekonnt miteinander zu verquicken. Immer wieder zieht er passende Vergleiche in die Gegenwart. Lesenswert für alle, die sich für Wittener Geschichte interessieren. Viele mögen sich über den Buchtitel wundern, der an Leckereien aus der Konditorei erinnert und nicht an das Portrait eines Stadtquartiers.
Als Margot in Witten noch einen Tante-Emma-Laden betrieb
Den Anstoß gab ein Wettbeweb gleichen Namens vom Quartiersmanagement Heven-Ost/Crengeldanz vor zwei Jahren. Damals wurden „Lieblingsplätze“ im Viertel gesucht. Gerd Gahr wurde mit einer Torte „preisgekrönt“. Der Vermessungstechniker hatte das Quartiersmanagement auf ein „Sahnestück“ hingewiesen - die Schottsiedlung an der Otto-Seeling-Straße. Sie besteht aus vielen unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern im bergischen Stil mit großen Gärten. Die Idee zu einem Buch war geboren. Entstanden ist kein wissenschaftliches Geschichtsbuch, sondern eines mit Anekdoten und kleinen Begebenheiten aus dem Alltag - erzählt aus einer sehr persönlichen Sicht.
Gerd Gahr versteht es gekonnt, den Leser mit auf eine Zeitreise durch mehr als sechs Jahrzehnte zu nehmen. Er schreibt über eine Zeit, als Milch noch unverpackt mit der Milchkanne geholt wurde, über den Tante-Emma-Laden von Margot, auch über das „Klingelmännchen-Spiel“ in der Siedlung. Der Autor beschreibt detailgetreu die Entwicklung eines Stadtteils und gibt augenzwinkernd Antwort auf die Frage: Wie war das eigentlich damals?
Das Buch zeigt auch Familienfotos
Anschaulich wird das Buch durch viele historische Abbildungen aus dem Quartier und „gewürzt“ durch zahlreiche Fotos aus dem Familienalbum. Gahr ist rund um den Crengeldanz aufgewachsen, hat sein Leben hier verbracht. Und so kennt er natürlich auch viele Menschen. Amüsant zu lesen ist das Kapitel 30, in dem „Walter, der Fegemeister der Detag“ die Hauptrolle spielt. Den Ernst des Lebens beschreibt Gahr im Kapitel „Phantomschmerz“.
200 Seiten starkes Buch
Das Buch „„Sahneschnitten. Historisches und Autobiografisches aus Witten rund um den Crengeldanz“ ist erschienen im Verlag „Books on Demand“ (BoD). Es ist 200 Seiten stark und kostet im Buchhandel 40,50 Euro. Bestellungen beim Autor sind auch per E-Mail möglich (eulegahr@unitybox.de). Bei Sammelbestellungen ab 25 Stück kostet ein Buch 28 Euro.
Er erzählt viele unbekannte Geschichten, die bislang niemand aufgeschrieben hatte. Geschichten, die bisher nur als Erinnerungen weitergegeben wurden. Nicht nur Themen rund um den Crengeldanz beschäftigen den Autor, er hat auch die ganze Ruhrstadt im Blick. Seine Buch „Sahneschnitten. Historisches und Autobiografisches aus Witten rund um den Crengeldanz“ lebt vom Lokalkolorit. Das macht die Lektüre so unterhaltsam und lehrreich.