Witten.. Die Zahl der Wanderer in Witten nimmt zu – zumindest im Muttental. Neue Infotafeln, Markierungen und ein Wanderführer weisen dort den Weg.
Wenn die Blätter bunt werden, wächst die Lust aufs Wandern. Passend dazu stattet der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) gerade die Wittener Wanderwege mit neuen Schildern und Markierungen aus. Und: das Stadtmarketing hat einen kostenlosen Prospekt herausgebracht, der die hiesigen Rundwanderwege bewirbt. Da schnüren wir doch glatt die Bergstiefel!
Wittens Wanderwillige
Die Zahl der Wanderer wächst, glaubt SGV-Wegewart Rüdiger Busch. Allerdings nicht allgemein, wohl aber die Zahl der Schnürstiefelträger im Muttental. Immer mehr Besucher etwa zählt jährlich das Bethaus der Bergleute, wo viele Wanderer rasten. „Der Bergbaurundwanderweg ist meine Lieblingsstrecke“, sagt Jessica Eger vom Stadtmarketing. Toll sei die Kombination aus Natur und Wissensvermittlung. Familien und Rentner seien meist zwischen Zeche Nachtigall und Vormholz unterwegs.
Kostenlose Broschüre
Den Führer „Ab in die Botanik“ gibt es beim Stadtmarketing am Rathausplatz kostenlos. Dort werden auch Wanderkarten verkauft. Tourenvorschläge gibt es ferner auf www.stadtmarketing-witten.de
Witten ist ideales Wandergebiet, denn es finden sich im Stadtgebiet verschiedenste Wegstrecken: über die bewaldeten Hügel des Ardeygebirges, durch das sanftere Muttental oder die flachen Flussauen.
100 km Wanderwege sind markiert. Folgende Rund-Touren gibt es: Borbachtal – Hohenstein – Hammerteich, um den Kemnader Stausee, durch die Stadtforste Muttental und Vormholz, Herrenholz-Buchenholz-Gederbach, durch die Dürener Schweiz und durchs Bommerholz. Weitere Streckentipps: www.sgv-witten.de.
Die Lust aufs Wandern erhält einen gehörigen Schub mit dem Eintritt ins Rentenalter. 170 Mitglieder zählt der Sauerländische Gebirgsverein in Witten. Altersdurchschnitt: 74. Aber fit sind sie! Im letzten Jahr habe noch ein 91-Jähriger manche 15-Kilometer-Strecke gelaufen. Und: ganz wichtig ist bei den Mitgliedern das Einkehren.
Rast mit Kaffee und Kuchen
„Man braucht ja ein Ziel“, beschreibt Rüdiger Busch die Lust aufs Einkehren. An Regentagen, witzelt er, läuft nur die halbe Truppe mit. Der Rest fährt mit dem Auto zum Ziel und kostet schon mal. Wie gut kann man in Witten einkehren? Es wird schwieriger, meint Busch. Denn es gibt immer weniger Lokale entlang der Wanderrouten: Die Grillhütte Ardey schließt, die „Schöne Aussicht“ an der Trienendorfer Straße nahe Wetter hat schon zu, „Haus Rauendahl“ macht zur Kaffeezeit Pause. Aber: das jüngst eröffnete „Café del Sol“ haben die Wanderfreunde für sich entdeckt.
Beschilderung
Beschildert sind Wittens Wanderwege schon lange, allerdings waren vor allem die Infotafeln in die Jahre gekommen. Die bisherigen Karten waren zusammen mit dem ADAC aufgestellt worden. Wann, daran kann sich selbst beim SGV keiner erinnern. Nun gibt es neue Schilder, sie sind nicht mehr aus Holz, sondern grün gerahmt und erinnern eher an die Fahrpläne in Bushaltestellen. Darauf sieht man die Routen – manche verlaufen inzwischen etwas anders – und einen QR-Code. Den kann man mit dem Smartphone abscannen, so hat man die Karte auf dem Handy.
Die Schilder findet man auf den Wanderparkplätzen. Neu sind die Standorte an der Nachtigallstraße und an den Sieben Kurven. Auch an hunderten Bäume und Pfähle wurden die Wanderzeichen erneuert. „Witten ist jetzt auf einem ziemlich guten Stand“, sagt Busch. Das Muttental ist fertig beschildert, nun folgen die restlichen Wanderwege.
Notfallzeichen
Die roten Notfallzeichen kennen Spaziergänger vielleicht von der Ruhr, man findet sie am Leinpfad. Die Notfallzeichen sind mit GPS-Daten und Höhenmetern versehen. So können verunglückte Wanderer die Feuerwehr über 112 anrufen und ihren Standort besser durchgeben – das ist gerade für Ortsfremde im Wald sonst fast unmöglich. Wo solche Rettungspunkte aufgestellt werden, wird gerade erarbeitet.
Routen-Überblick
Das Stadtmarketing hat den Wanderführer neu aufgelegt. Der passt prima in den Rucksack und zeigt auf 28 Seiten Karten, Touren und Tipps. Weil die Weglängen angegeben sind, kann man Ausflüge besser planen.
Erklärt wird, wo man parken kann und, seien Sie beruhigt, mit einem Messer- und Gabel-Symbol ist eine Einkehrmöglichkeit eingezeichnet.