Witten. Die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt setzt sich fort, die Arbeitslosenzahlen sinken – auch in Witten. Das hat mehrere Gründe.
Die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt im EN-Kreis hat sich fortgesetzt: Die Zahl der Arbeitslosen sank bis Ende Oktober um weitere 355 Menschen auf 10.694. Die Arbeitslosenquote verringerte sich damit erneut um 0,2 Punkte auf 6,2 Prozent. Während des großen Lockdowns vor zwölf Monaten waren es fast 1.300 Arbeitslose mehr, die Quote lag bei 6,9 Prozent. Auch Witten folgt diesem Trend. Hier wurden 157 Arbeitslose weniger erfasst, insgesamt sind es jetzt 4025.
Was sind die Gründe dafür? „Die saisonalen Effekte haben sich auf dem Arbeitsmarkt noch verstärkt“, erklärt Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. Für nahezu alle Personengruppen sei die Entwicklung günstig. Heck: „Bei den Jüngeren hat der starke Rückgang aus dem Vormonat auch im Oktober angehalten, da sie als Fachkräfte gesucht werden.“ Im Übrigen werde es bei sinkenden Bewerberzahlen immer schwieriger, gemeldete Stellen zeitnah zu besetzen.
Wittener Arbeitsmarkt kaum noch von Corona und Hochwasser geprägt
Auch das hat dazu beigetragen: „Der heimische Arbeitsmarkt ist kaum noch von Corona und Hochwasserfolgen geprägt. Die neu angezeigte Kurzarbeit stellte in den letzten Monaten kein Problem mehr dar“, erklärt die Vorsitzende. Und eine gute Nachricht gebe es auch zur Kräftenachfrage im Kreis: „Die Zahl der gemeldeten Stellen zieht aktuell wieder an und ist dabei ein Viertel höher als vor einem Jahr.“ Im Oktober meldeten 472 Unternehmen im Kreis neue Stellen. Das waren 30 oder 6,8 Prozent mehr als noch im September.
Die größte Kräftenachfrage gab es bei Personaldienstleistern (95 gemeldete Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (78) und im Handel (76). Es folgten das verarbeitende Gewerbe (57), freiberufliche Arbeitgeber (Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 33 Stellen für Assistenzkräfte), die Logistik (33), die öffentliche Verwaltung (22), das Baugewerbe (20) und das Gastgewerbe (16).
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„Die saisonale Belebung sorgt auch dafür, dass die Aufholprozesse am Arbeitsmarkt weiter anhalten“, fasst Katja Heck die Arbeitsmarktlage zusammen. Sie sei grundsätzlich weiter optimistisch. Sorgen bereiten ihr aber Lieferengpässe und die Entwicklung im Handwerk. Es sei so viel Arbeit da, die nicht zeitnah abgearbeitet werden könne, weil Material fehlt – oder qualifiziertes Personal. Heck: „Wir können letztlich alle davon profitieren, wenn Menschen sich qualifizieren lassen, damit wir den Anforderungen für die Zukunft gewachsen sind.“