Witten. Nach den Ferienmonaten ist die Arbeitslosenzahl in Witten auch im September gesunken. Was sind die Gründe für die positive Entwicklung?

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Witten wie schon im Juli und August auch im September gesunken. Nach den jüngsten Zahlen der Agentur für Arbeit waren 4182 Wittener erwerbslos und damit 142 weniger als noch im Vormonat.

Im Geschäftsstellenbezirk Witten, Wetter, Herdecke hatten 5440 Menschen im September keinen Job, das waren 209 weniger als noch im August. Vor einem Jahr waren 5935 Personen ohne Arbeit. Die aktuelle Arbeitslosenquote für die drei Städte liegt bei 6,9 Prozent, eine leichte Verbesserung zum August (7,2). Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,6 Prozent. Der EN-Kreis steht mit einer Quote von 6,4 Prozent noch etwas besser da. Hier wurden 490 Arbeitslose weniger gezählt. Vor einem Jahr, vier Monate nach Ausbruch der Pandemie, waren es 1164 Arbeitslose mehr. Insgesamt sind kreisweit derzeit 11.049 Menschen ohne Job. Durchschnittlich suchen in den Städten des Kreises aktuell 9,5 Prozent weniger Bürgerinnen und Bürger eine Arbeitsstelle als noch vor einem Jahr.

In Witten und Kreis: Hochwasserfolgen haben sich nicht ausgeweitet

Was sind die Gründe? „Die Arbeitslosenzahlen sind bei allen Personengruppen spürbar rückläufig“, sagt Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hagen Der September sei mit der üblichen Herbstbelebung häufig der beste Arbeitsmarktmonat im ganzen Jahr. Auch die Folgen des Hochwassers hätten sich auf den Arbeitsmarkt nicht weiter ausgeweitet.

Beim Bedarf an Arbeitskräften besteht nach den Ferienmonaten im Kreis hingegen noch Potenzial. Mit 442 neu gemeldeten Stellen waren es 82 beziehungsweise 15,6 Prozent weniger als im Vormonat und sogar 0,5 Prozent weniger als im pandemiegeprägten September vor einem Jahr.

Hohe Nachfrage bei Zeitarbeitsfirmen

Die höchste Nachfrage hatten Zeitarbeitsfirmen (119 Stellen), das Gesundheitswesen (76), der Handel (65), das verarbeitende Gewerbe (53), freiberufliche Arbeitgeber wie Ärzte, Rechtsanwälte oder Steuerberater (25), das Gastgewerbe (24), das Baugewerbe (22) und die öffentliche Verwaltung (20). Die Logistik meldete hingegen nur vier Stellen. 29 Unternehmen im EN-Kreis meldeten für insgesamt 410 Personen im September Kurzarbeit an.

Katja Heck von der Arbeitsagentur sieht langsam etwas Normalität zurückkommen. „Die aktuelle Entwicklung im Kreis ist insgesamt jahreszeitlich typisch, sie ist deutlich und nicht mehr pandemiegeprägt. Wir sind wieder ein Stück der Normalität nähergekommen.“ Sie ist optimistisch, dass sich das auch im Oktober so fortsetzen werde.