Witten. Mit einer Petition, die Lokalpolitiker aus Witten auf den Weg gebracht haben, können sich Bürger für eine Psychiatrie in der Stadt einsetzen.

Im Juni möchte das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke mit der Versorgung der Wittener Psychiatrie-Patienten beginnen. EvK-Geschäftsführer Heinz-Werner Bitter hält dennoch weiter an seinem Plan einer eigenen Psychiatrie am Evangelischen Krankenhaus in Witten fest. Unterstützt wird er durch eine an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gerichtete Petition, für die sich unter anderem die Wittener Siegmut Brömmelsiek und Lea Banger einsetzen.

Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel, zu der das EvK Witten gehört, klagt derzeit vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gegen das Land. Dieses hatte dem Psychiatrie-Vorhaben in Witten zugunsten von Herdecke eine Absage erteilt. Heinz-Werner Bitter möchte weiter auf dem EvK-Gelände 79 vollstationäre Plätze und 21 Tagesklinikplätze für Psychiatrie-Patienten schaffen.

EvK-Geschäftsführer: Eigene Psychiatrie in Witten ist kein Widerspruch zum Bettenausbau in Herdecke

Dieses sei wichtig, um die Versorgung der Wittener Bevölkerung sicherzustellen, sagte er auf Anfrage unserer Redaktion. Eine Wittener Psychiatrie stehe auch nicht im Widerspruch zu dem Bettenausbau des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke. Schon 2019 hatte sich die Wittener Politik fraktionsübergreifend für eine Psychiatrie in der Stadt stark gemacht. Auch Ärzte, Apotheker und Patienten sprachen sich hierfür aus. Am Montagabend (3.5.) wird den Mitgliedern des Wittener Haupt- und Finanzausschusses eine Resolution zur Einrichtung einer Psychiatrie am EvK vorliegen. Siegmut Brömmelsiek (WBG/Freie Wähler) und Lea Banger von der FDP rechnen mit einer Unterstützung der meisten Fraktionen.

Psychiater und andere Ärzte gingen davon aus, dass „uns eine große Welle psychischer Erkrankungen nach der Pandemie erwarten wird“, sagt Lea Banger. Es sei daher umso wichtiger, dass Witten eine eigene Versorgung bekomme. Bürger, die die Petition unterstützen möchten, werden unter anderem in Arztpraxen und Apotheken entsprechende Unterschriftenzettel vorfinden. Diese können ab Montag (3.5.) an der Information im EvK Witten abgegeben werden. Auch online können sich Wittener für eine Psychiatrie in der Stadt stark machen (https://www.openpetition.de/petition/online/psychiatrie-in-witten-fuer-witten).