Witten. Gelungene Rückkehr in den Kulturalltag: Nach acht Monaten Stillstand lief in der Werkstadt Witten mit „Comedy & Cocktail“ wieder Programm.
Die Kulturszene in Witten atmet auf. Am Sonntagabend (20.6.) fand mit „Comedy & Cocktail“ die erste Veranstaltung in der Wittener Werkstadt nach einer rund achtmonatigen Zwangspause statt. Rund 50 Gäste kamen, um auf dem Platz vor der Werkstadt und vor dem Jugendcafé „Treff“ Cocktails und Comedy mit Stand-Up-Comedian Andreas Weber zu genießen.
Joscha Denzel, in der Werkstadt zuständig für die Veranstaltungen, ist die Freude über den Neubeginn anzusehen. Der 27-Jährige lässt es sich nicht nehmen, ein paar Worte ans Publikum zu richten, bevor das Programm los geht. Vom Applaus ist Denzel gerührt. „Ich habe mir vorgenommen, nicht kitschig zu werden, aber ihr klatscht und ich kriege Gänsehaut“, sagt der Wittener, während er den Blick über den Platz schweifen lässt. An kleinen runden Tischen, die jeweils mit Abstand in sechs Reihen aufgebaut sind, sitzen jeweils zwei Personen. In einer Ecke, vorne an der Bühne, haben es sich einige Zuschauer im Strandkorb und auf Liegestühlen bequem gemacht. Mit Cocktails in der Hand erinnert die Szenerie an Urlaub am Meer.
Mit Mojito und Limo im Liegestuhl
In der letzten Reihe sitzen Antonia und Celina mit Mojito und Limo. „Als ich den Flyer mit der Ankündigung für heute Abend gesehen habe, dachte ich sofort, dass wir das ausnutzen müssen“, erzählt Celina. Die 25-Jährige will in Zukunft wieder verstärkt das Kulturangebot in Witten nutzen. „Ich schätze solche Abende jetzt noch viel mehr als früher – und habe keine Lust mehr auf Online-Treffen und immer nur Netflix“, sagt die Wittenerin, während sie in eine gemischte Tüte mit Weingummis greift, die vor Beginn der Veranstaltung verteilt wurden.
Bevor Andreas Weber die Bühne betritt, hat Nachwuchs-Comedian Johannes Graser die Ehre, als erster Künstler dieses Jahr auf der Bühne der Werkstadt zu stehen. Noch nie hat er in Witten gespielt, redet aber immer über die Ruhrstadt, denn hier lebt er. Von Nelkendiebstahl über dick machende Globuli bis hin zu Erfahrungen mit Wittens Ökoszene, sorgt sein kurzer Auftritt für die ersten Lacher des Abends.
Lob ans Werkstadt-Team
Andreas Weber bietet während seines 90-minütigen Auftritts anschließend einen Einblick in die Welt eines Single-Vaters Anfang 40. Dabei spricht er das Publikum immer wieder direkt an und reagiert spontan. Es ist sein dritter Auftritt in diesem Jahr und der Stand Upper fühlt sich auf der Werkstadt-Bühne sichtlich wohl, während er Geschichten über seinen Dating-Alltag, Gewichtsprobleme und Sprachbarrieren zwischen Jung und Alt erzählt.
Fast täglich eine Portion Kultur
Der Kultursommer startet am 3. Juli mit fast täglichen Veranstaltungen unter anderem am Saalbau, der Werkstadt und der Galerie der Produkte (ehemaliger Kaufhof).Highlights: Im Juli findet wieder „Spaces – Ein Kultur Blind Date statt“, vom 4.8 bis zum 8.8 geht das Fahrradkino in die zweite Runde.Genaue Infos gibt es innerhalb der nächsten zwei Wochen unter www.werk-stadt.com und der Kultursommer-Website, die in den nächsten Tagen online geht.
In der Strandecke lassen Karin und Bernd die ausgelassene Stimmung auf sich wirken und schlürfen Cocktails. „Ich wollte einfach am ersten Abend nach der langen Pause dabei sein, egal bei welchem Programm“, sagt Karin. Auch Bernd ist die Erleichterung anzumerken, dass es endlich wieder los geht: „Mir gefällt, dass es eine Open-Air-Veranstaltung ist.“
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Am Ende des Abends gibt es schallenden Applaus, für Andreas Weber, aber auch für die Werkstadt. „Das hat Spaß gemacht. Weiter so“, sagt eine Zuschauerin im Gehen zu Joscha Denzel. Auf das Werkstadt-Team kommt in den nächsten Wochen einiges an Arbeit zu. „Wir rotieren aktuell. In den nächsten Wochen werden wir allerlei Neues raushauen, online und über Plakate“, sagt Denzel. Wittenerinnen und Wittener dürfen gespannt sein: Der Kultursommer kann kommen!