Witten. Wiesenviertel-Verein bringt Kunstwerke in die wegen Corona geschlossenen Läden in Witten. Spaziergänger können sie betrachten - aber mit Abstand.
Das öffentliche Leben steht wegen Corona auch in Witten still. Doch seit Mittwochnachmittag setzt eine Kunstaktion neue Akzente in der Innenstadt. In den Schaufenstern von derzeit geschlossenen Bars, Cafés, Kultureinrichtungen und Geschäften präsentieren Wittener Künstler ihre Werke. „2 Meter Kunst“ nennt sich die Ausstellung der etwas anderen Art.
„Die meisten Ladenlokale sind geschlossen. Zugleich fehlt vielen Künstlern jetzt eine Ausstellungsfläche“, sagt Mit-Organisator Joscha Denzel. Also brachte ein dreiköpfiges Projektteam des Wiesenviertel-Vereins beides zusammen. An insgesamt 15 Stellen in der Innenstadt und in Annen können jetzt Spaziergänger und Passanten die Werke von 19 lokalen Künstlern betrachten. Diese können ganz bewusst angesteuert werden, oder einfach eine Abwechslung auf dem Weg zum Einkaufen oder beim täglichen Spaziergang sein, so Denzel.
"2 Meter Kunst" will Kunst in Witten wieder zurück in den öffentlichen Raum bringen
„Wir wollten Kunst wieder zurück in den öffentlichen Raum bringen“, sagt er 26-Jährige. Gleichzeitig sollen so auch die Künstler und Läden in den Köpfen der Menschen präsent bleiben, „die sonst an Sichtbarkeit verlieren“. Wichtig ist dem Wiesenviertel-Team aber auch die Einhaltung der derzeit geltenden Regeln: „Wir füllen zwei Meter mit Kunst, halte du dich dafür an zwei Meter Distanz zu deinen Mitmenschen“, heißt es deshalb auch auf dem Aushang, der neben den Kunstwerken in jedem Fenster hängt.
Auf einer Karte können interessierte Passanten sehen, wo es die weiteren Werke zu sehen gibt. Als Ausstellungsfläche dienen nun etwa die Füllbar an der Ruhrstraße, das Fräulein Meyer an der Oststraße und zahlreiche Geschäfte im Wiesenviertel.
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Begleitet wir die Ausstellung durch einen eigenen Youtube-Kanal. In Kurzvideos stellen sich dort die Künstler und Geschäfte vor. Die "Besucher" der Ausstellung sind so den Menschen hinter den Werken auf digitalem Weg ganz nah. "Die Videobotschaft ist derzeit ja die persönlichste Form des Austauschs", so Denzel.
Große Resonanz bei Künstlern und Ladeninhabern
Zu sehen ist eine Bandbreite von Laien bis hin zu professionellen Kunstschaffenden. Mit von der Partie sind etwa Choko, Jonas Heinevetter, Dana Schmidt, Martin Strautz, Kristina Bruns und auch Mit-Organisatorin Ronja Gerlach. Bei Künstlern und Ladeninhabern hat die Aktion bereits jetzt eine riesige Resonanz hervorgerufen. "Wir haben so viele Anfragen, dass wir das Projekt auf jeden Fall ausbauen werden", sagt Joscha Denzel. In spätestens zwei Wochen sollen also noch viele weitere Kunstwerke in derzeit verweisten Geschäften hängen.
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