Witten. Es tut sich was in der City-Passage in Witten. Ein Fitnessstudio plant ganz bald einen großen Umbau. Doch es gibt nicht nur gute Nachrichten.
Das Glück währte nicht lang. Nach nur gut acht Monaten ist der „Royal Donuts“-Laden in der City-Passage zwischen Stadtgalerie und unterer Bahnhofstraße schon wieder dicht. Filialleiterin Hatice Pohl liegt das Geschäft mit den süßen Kringeln inzwischen schwer im Magen. „Das Konzept war schlecht“, sagt sie. Nun sucht die 44-Jährige dringend einen Nachmieter für das Ladenlokal. Wer einziehen könnte, ist noch völlig unklar. Dafür steht jetzt fest, welches Fitnessstudio künftig den allergrößten Teil der Passage an der unteren Bahnhofstraße füllen wird.
Mit großer Begeisterung war der Donuts-Laden Ende März gerade von jüngeren Wittenern angenommen worden. Zur Eröffnung reichte die Warteschlange der Kunden bis zur Stadtgalerie. Wer sich anstellte, musste mit drei Stunden Wartezeit rechnen. „Am Anfang lief der Laden auch wirklich gut“, sagt Hatice Pohl. „Aber es war leider nur ein Hype.“ Und der sei schon nach einem Vierteljahr vorübergewesen. Tag für Tag habe sie Kunden verloren. Die 44-Jährige sieht die Gründe bei den Preisen „5,90 für einen Donut, das ist einfach zu viel, das zahlt keiner.“ Selbst die günstigsten kosteten noch 2,10 Euro. „Da kaufen die Kunden lieber im Supermarkt.“
Eigentlich sei schon im Sommer klar gewesen, dass sich das Geschäft auf Dauer nicht rechnet. Damals habe sie gehofft, einen Nachfolger für den Kringel-Verkauf finden und die Lizenz weitergeben zu können. Allerdings vergeblich. „Ich habe alles mögliche versucht“, sagt Hatice Pohl. Der Franchisegeber, die Donut-Kette, habe sie mit den Problemen alleingelassen. Und die sind noch lange nicht vorbei: Ihr Mietvertrag läuft noch vier Jahre, einen Nachmieter hat sie bislang noch nicht gefunden.
Easyfitness-Club eröffnet Studio mit Wellness-Bereich auf zwei Etagen
Dafür steht nun fest, wer nebenan in die leerstehenden Ladenlokale in der City-Passage einziehen wird. In den Schaufenstern hängen bereits die Plakate des Easyfitness-Clubs, einer Kette von „Lifestyle- und Sportstudios“, die in Deutschland 160 Filialen betreibt. Auf einer Fläche von 1300 Quadratmetern im Erdgeschoss und in der ersten Etage soll ein modernen Fitnessstudio mit Wellnessbereich entstehen. Der Verkauf von Mitgliedschaften läuft bereits. „Und er läuft super“, sagt Regionalmanager Saif Chourak. Das Interesse der Wittener sei größer als erwartet. Der Standort habe „das Potenzial, die beste Neueröffnung überhaupt zu werden“.
Bis es soweit ist, wird es allerdings noch etwas dauern. Denn es hapert bislang noch an der Baugenehmigung. „Wir warten händeringend darauf“, so Ben Dahlheim. Der Geschäftsführer des Unternehmens Squadron Real Estate, das die City-Passage im September 2018 gekauft hatte, erklärt, der Mietvertrag mit Easyfitness sei schon Ende 2019 geschlossen worden. Eigentlich hätte es schon Anfang 2021 mit dem Training losgehen sollen. „Aber durch Corona haben wir ein Jahr verloren.“
Nachmieter gesucht
Nach dem Umbau der Ladenlokale im Durchgang und dem Einzug des Easyfitness-Clubs wird die Citypassage endlich wieder fast völlig gefüllt sein. Sie steht seit Sommer 2019 in großen Teilen leer, zuletzt war die niederländische Billigtextilkette Zeeman ausgezogen. Übrig bleiben die Flächen eines kleinen Eckgeschäfts und des nun wieder geschlossenen Donut-Ladens. Wer Interesse hat, dort Nachmieter zu werden, kann sich an Hatice Pohl wenden: 0172 279 12 75.Einige Ladenlokale in dem Komplex an der Ecke Berliner Straße / Bahnhofstraße sind aber auch derzeit belebt. Zu den Mietern zählen unter anderem die LBS, die Postbank, ein Sonnenstudio und ein Optiker, ihre Räume reihen sich gegenüber der Stadtgalerie aneinander.
Eröffnung vielleicht schon im April
Der Bauantrag für die Zusammenlegung der Ladenlokale sei schließlich im Mai 2021 gestellt worden. Dahlheim lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt ausdrücklich. Durch den Hackerangriff auf die Verwaltung gebe es nun aber leider weiteren Zeitverzug. „So lange mussten wir noch in keiner Filiale auf die Genehmigung warten“, sagt Easyfitness-Manager Chourak. Doch er rechne täglich mit dem Schreiben. „Und wenn es diese Woche kommt, dann wollen wir in maximal drei Monaten mit dem Umbau fertig sein.“ Er halte daher vorerst weiter optimistisch an dem geplanten Eröffnungstermin 1. April fest.
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Vermieter Ben Dahlheim ist, was den Eröffnungstermin angeht, nicht ganz so optimistisch. Dafür aber ist er überzeugt: Das Premium-Fitnessstudio werde künftig ein belebter und beliebter Publikumsmagnet. „Damit werden einige Probleme im Bereich untere Bahnhofstraße gelöst.“