Hattingen. . Seit einem Jahr gibt es neben etablierten Studios einen Billiganbieter. Hattingen ist beliebt: Noch im Mai eröffnen zwei neue Fitness-Studios.
- Der Konkurrenzdruck auf die Betreiber von Fitness-Studios in Hattingen wächst
- Allein im Mai eröffnen Crossfit an der Ruhrallee und „EasyFit“ an der Heggerstraße
- Einige etablierte Anbieter spüren bereits, dass Kunden zu Billiganbietern abwandern
An jeder Ecke sprießen sie aus dem Boden: Fitness-Studios. In Hattingen eröffnen noch im Mai zwei neue Studios. Für die bestehenden bedeutet das einen größeren Konkurrenzdruck, der zum Teil schon jetzt zu spüren ist.
Bei Fitness-Studios ist Hattingen ein beliebter Standort. Vor etwas mehr als einem Jahr startete mit Viva Fitness die erste große Kette mit Discountpreisen in Hattingen. Am 21. Mai eröffnet nun eine weitere Kette ihr Studio: „Easyfitness.club“ bietet auf einer Fläche von 1400 Quadratmetern an der Heggerstraße freies Training, betreute Kurse und Wellness. „Wir wollen ein vielfältiges Angebot zum attraktiven Preis anbieten“, sagt Geschäftsführer Michele Aprile (25). 19,90 Euro kostet die Mitgliedschaft monatlich bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Die Konkurrenz fürchtet Aprile nicht. Hattingen habe im Fitnessbereich noch viel Potenzial. Trotzdem hätten sich schon einige Tester von anderen Studios als Interessenten bei ihm ausgegeben. „Denen gehen die Argumente aus“, sagt Aprile.
Erste Crossfit-Box im Kreis
Neu dazu kommt ab Samtag, 13. Mai, auch das Crossfit Hattingen. Inhaber Jan Danowski (28) hat lange nach einer passenden Halle gesucht und ist an der Ruhrallee fündig geworden. Das Studio wird die erste Crossfit-Box im Ennepe-Ruhr-Kreis. Es ist darauf ausgelegt, den Trainierenden individuelle Betreuung zu bieten. „Es ist kein klassisches Fitness-Studio“, sagt Danowski. Die Übungen der maximal zehn Gruppenteilnehmer kommen aus verschiedenen Sportarten wie Yoga, Turnen, Gewichtheben, Rudern und Laufen. Die Technik und der persönliche Fortschritt werden ständig kontrolliert. Ohne Mindestlaufzeit zahlen Kunden 99 Euro pro Monat für jeweils zwei Einheiten in der Woche. „Wenn man sich fit hält, profitiert man bis ins hohe Alter davon“, sagt der Inhaber von Crossfit Hattingen.
Kunden an Billig-Kette verloren
„Die anderen Studios sind natürlich eine Konkurrenz, aber kein Problem für uns“, sagt Viva-Fitness-Clubleiter Konstantin Wahl. Rolf Sievers (62) dagegen hat schon im vergangenen Jahr Mitglieder an die Viva-Fit-Kette verloren. „Es ist nicht essentiell, aber tut natürlich immer weh“, sagt der Inhaber vom Fitness-Treff im Ludwigstal. Das Studio existiert seit 28 Jahren und ist damit eines der ältesten der Stadt. Aus der Situation mit den Billiganbietern müsse man das Beste machen, sagt Sievers. Aber das gebe es in jeder Branche.
Auf die neue Konkurrenz reagiert hat der Fitness-Treff-Betreiber, indem er neue Geräte angeschafft hat. Er glaubt, dass es den Leuten letztendlich wichtiger ist, ihre Freizeit dort zu verbringen, wo sie Spaß haben. „Bei uns ist es familiärer“, sagt er. Jeder Kunde werde mit Namen und Handschlag begrüßt. Den Fitnesstrend erklärt er sich mit dem Schönheitsbild in der Werbung: „Jeder will so aussehen.“
Fitness als Oberbegriff
Laut einer Statista-Umfrage war 2015 ein Fünftel der Fitness-Studio-Mitglieder in Deutschland zwischen 20 und 29 Jahre alt. Thomas Kampmann, Inhaber des Nowifit, glaubt, dass sich besonders in diesem Bereich in den nächsten Jahren viel entwickeln wird. Er sieht die Konzentration in Hattingen eher positiv. „Wenn sich eine große Menge an Leuten für etwas interessiert, kommen auch mehr Firmen in den Markt“, sagt Kampmann, der Sportwissenschaftler ist.
Discountstudios stellten oft Geräte zum Training zur Verfügung. Als Kunde müsse man sich dort aber selbst gut auskennen. Nowifit verfolge ein anderes Konzept: „Wir sind ein Gesundheitsanbieter“, sagt Kampmann. Somit seien die Billiganbieter keine Konkurrenz. Fitness sei nur ein Oberbegriff, die Studios böten aber nicht den gleichen Inhalt an. Letztendlich entscheide der Kunde, was er brauche.