Witten. Leser Wolf-Dietrich Chmieleck ärgert sich: Sein Impfangebot per Post kam mit einigen Tagen Verspätung bei ihm an. Das sagt die Stadt Witten.
WAZ-Leser Wolf-Dietrich Chmieleck hat Glück: Er ist 72 Jahre alt, darf also geimpft werden. Von der Stadt Witten bekam er einen Brief, der ihn darüber informierte, dass er sich nun um einen Impftermin bemühen könne. Datiert war das Schreiben auf den 19. April, in Chmielecks Briefkasten landete es allerdings erst sieben Tage später – am 26. April.
Den Wittener ärgert das: „Ich habe Zeit verloren, um mich anmelden zu können“, sagt der 72-Jährige. Zeit, in der er sich theoretisch mit dem Coronavirus hätte infizieren können. „Ich könnte inzwischen auf der Intensivstation liegen“, so Chmieleck. Schließlich ging es bei dem Schreiben nicht „nur“ um ein Knöllchen, sondern um seine Gesundheit.
Probleme mit dem Postzusteller
Er habe daraufhin bei der Stadt angerufen. „Da hieß es, sie hätten Probleme mit dem Postzusteller Postcon“, sagt Chmieleck. Die Stadt bestätigt das. „Tatsächlich machen wir die Erfahrung, dass Briefe statt der normalen zwei Tage auch mal drei oder vier Tage unterwegs sind“, sagt Stadtsprecherin Lena Küçük. Über den Grund dafür, etwa einen coronabedingten Engpass beim Personal, könne sie nur spekulieren.
Allerdings liefe der Postversand der Stadt über eine Ausschreibung. Eine mögliche Vergabe an einen anderen Zusteller müsse also bis zur nächsten Ausschreibung warten. „Das heilt natürlich zwischen dieser und nächster Woche das Problem nicht“, so Küçük. „Wir können uns nur entschuldigen.“
Stadt vergibt keine Impftermine
Die Stadt informiert in diesem Zusammenhang, dass weder die Stadt Witten noch der Bürgermeister Impftermine vergeben oder per Post verschicken. Termine für eine Impfung können Bürgerinnen und Bürger, die aufgrund ihres Alters impfberechtigt sind, lediglich über die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe bekommen, telefonisch unter 0800/11611702 oder online auf der Plattform www.116117.de.
Ab Freitag (30. April) gilt dieser Weg auch für chronisch kranke, impfberechtigte Wittener. Kontaktpersonen von Schwangeren und Pflegebedürftigen erhalten hingegen auf der Website des EN-Kreises einen Termin: www.enkreis.de.