Witten: Ganz schön viel los beim Frühlingsvolksfest in Annen
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Witten. Schausteller und Besucher freuen sich: Mit dem Frühlingsvolksfest Annen hat die Wittener Kirmessaison eröffnet. Und: Es ist enorm viel los.
Fröhliches Kreischen, laute Musik und das Surren der Fahrgeschäfte – vertraute Klänge, die lange nicht zu hören waren. Auf dem Parkplatz zwischen Annenstraße 117 und 127 wird diese Geräuschkulisse seit Freitag (25.3.) wieder zur Realität. Nach zwei Jahren Coronapause haben Schaustellerinnen und Schausteller zum Frühlingsvolksfest in Witten-Annen insgesamt 24 Stände aufgebaut. Bei Bilderbuchwetter ist der Rummel rappelvoll. Ein Rundgang.
Direkt am Eingang befindet sich die Mandelbrennerei der Nowags. Schausteller Max Nowag ist gerade dabei, die Mandeln zu rösten, anschließend bestreut er die braunen Nüsse mit Zucker. Die Familie des 30-Jährigen gehört zu den Urgesteinen im Kirmesgeschäft. Schon mit sechs wusste Max Novag, dass er Schausteller werden möchte – aber eine Ausnahmesituation, wie die in der Pandemie, hat er noch nie erlebt. „Das war eine sehr harte Zeit für uns alle“, sagt der Wittener. Umso glücklicher ist er über den bisher großen Andrang auf dem Frühlingsfest. Auch auf die kommende Saison freut er sich. „Wir planen bereits fleißig die Himmelfahrtskirmes im Mai und die Zwiebelkirmes im Herbst“, so der Schausteller.
Schausteller: Überbrückungshilfe war lebensnotwendig
Schräg gegenüber sitzt Saskia Schäfer mit ihrer Tochter Clara-Élise auf einer Bank. Die beiden genießen die warme Sonne. Clara-Élise schleckt konzentriert ein Vanille-Eis, ein paar Tropfen landen auf der Hose. Überhaupt nicht schlimm, denn all das gehört für Mama Saskia zum Kirmeserlebnis dazu. „Meine Tochter ist drei Jahre alt und hat den Großteil ihres Lebens bisher in der Pandemie verbracht. Wir fangen jetzt an, ihr alles Mögliche zu zeigen“, erzählt die 33-Jährige. Mutter und Tochter sitzen direkt vor dem Kinderkarussell – das will Clara-Élise gleich ausprobieren.
Bei Verkäufer Andreas Nowag, Vater von Max Nowag und Geschäftsführer der Schaustellervereinigung in Witten, kauft Saskia Schäfer eine Marke. Während die kleinen Fahrgäste überlegen, auf welcher Figur sie die Karussellfahrt verbringen möchten, lässt der Schausteller die letzten Jahre Revue passieren. „Ohne Überbrückungshilfen hätten wir das nicht geschafft“, sagt der 61-Jährige. Und gerade jetzt, wo auch noch Krieg in Europa herrsche, sei es umso wichtiger, mal ein wenig abzuschalten.
Für Kinder ist die Kirmes „was für die Seele“
Am Geisterhaus und dem Crêpes-Stand vorbei bildet sich vor dem immer beliebten Karussell „Break Dance“ eine lange Schlange. Das Fahrgeschäft ist nichts für schwache Nerven. Wenn die Wagen auf der sich immer schneller drehenden Plattform herumwirbeln, hört sich das ein wenig an wie das Surren der Motoren bei einem Formel-1-Rennen. „Ich würde mich das nicht trauen“, sagt eine Mutter. Auch Yvonne wartet auf ihre Tochter, während die Wagen rasant hin und her schleudern. „Wir sind extra aus Hattingen hergekommen, meine Tochter hat mich quasi erpresst“, erzählt sie lachend. Für die Kinder sei so eine Kirmes „was für die Seele“.
Hanna macht mit ihren Eltern Sandra und Dirk Schmacke an einem Stehtisch eine Pause. Für das „Break Dance“ ist die Zehnjährige leider noch zu klein. Aber sie hat beim Dosenwerfen und Entenangeln ein Plüschkaninchen und ein kleines rosa Pony abgeräumt. „Wir waren vor der Pandemie immer gerne hier. Jetzt freue ich mich auch für die Schausteller, dass es endlich wieder los geht“, sagt die Wittenerin Sandra Schmacke.
Nebenan verkauft Thomas Gamba Spiralkartoffeln. „Meine Familie und ich sind seit zehn Jahren als Schausteller aktiv – seitdem sind wir auch immer hier in Annen auf dem Frühlingsfest“, erzählt der 24-Jährige, während die Kartoffeln im Frittierfett schmoren. Der Wittener freut sich, die kommende Kirmessaison in der Heimat einzuläuten: „Die Leute sind super drauf und wir freuen uns auf ein Jahr, wo wir endlich wieder mehr unterwegs sein können“. Am Montag (28.3.) endet das Frühlingsvolksfest mit einem Familientag und stark ermäßigten Preisen.
Zum Start des Frühlingsfestes herrscht Bilderbuchwetter
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