Herne/Witten. . Die Wittener Schaustellerfamilie Bonner bekommt den Award für 2016. Oberbürgermeister Dudda dankt den Schaustellern im Ratssaal für ihr Leistung.

  • Seit 2009 vergibt die Stadt jedes Jahr rückwirkend für das Vorjahr einen Preis an einen Schausteller auf Crange
  • In diesem Jahr fiel die Wahl auf die Schausteller-Familie Bonner aus Witten
  • Dagmar Bonner nahm den Award beim Schausteller-Empfang im Herner Rathaus entgegen

Das leichte Kribbeln sei schon zu verspüren, verriet der Oberbürgermeister. „Es wird ernst ... und schön zugleich.“ Frank Dudda selbst hatte dem „Baby“ Kirmes in den letzten Tagen beim Wachsen zugesehen, bei Steinmeister ein paar Bretter getragen und beim Schausteller-Präsidenten Albert Ritter vorbeigeschaut. Am Mittwochnachmittag begrüßte er die Schausteller in „Hernes schönster Stube“, dem Ratssaal – ein Dankeschön für die „Fröhlichkeit und Heiterkeit“, die die Schausteller mitbrächten.

Preis für Schausteller wird seit 2009 verliehen

Mehrfach würdigte der Oberbürgermeister die harte Arbeit und den Einsatz der Schausteller. Sogar beim Festumzug seien sie bereit, mit Hilfe ihrer schweren Zugmaschinen die Zufahrtsstraße zu sichern. Als Anerkennung gedacht ist auch der Schausteller-Award „Bester auf Crange“, den die Stadt seit 2009 jedes Jahr rückwirkend für das Vorjahr verleiht.

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In diesem Jahr erhält ihn Dagmar Bonner für den „Breakdance No. 2“. Der OB bezeichnete das Fahrgeschäft beim Empfang im Rathaus als „Kultkarussell“ und „magnetischen Anziehungspunkt für die Besucherinnen und Besucher“. Es errege Aufsehen „mit seiner Größe, den bunten Farben, den tollen Lichteffekten und natürlich mit der lauten Musik, die zum Breakdance-Tanz passt“. So wie sich der Breakdance durch unvorhergesehene Bewegungsabläufe auszeichne, sorgten bei dem Fahrgeschäft die Schrägstellungen, die Kombination zweier gegenläufiger Drehungen und die frei beweglichen Gondeln für das typische Fahrgefühl. Die Wittener Schausteller-Dynastie Bonner sei weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt und beliebt.

Schaustellerin freut sich über den Award

„Der Preis bedeutet mir sehr viel“, sagte Dagmar Bonner nach der Veranstaltung zur WAZ. Ihr Schwiegervater habe vor 30 Jahren die richtige Entscheidung getroffen, als er das Karussell erworben habe. Seit dem plötzlichen Tod ihres Mannes Christian im vergangenen Juni führt Dagmar Bonner das Geschäft, unterstützt von Tochter und Schwiegersohn. „Es geht weiter“, sagt sie. „Immer nach vorn.“ Dass gerade Herne sie mit dem Award bedacht habe freut sie besonders. „Crange ist ein Stück Heimat, auch wenn keine Kirmes ist. Ich bin sehr gerne hier.“ Dagmar Bonner stammt aus Castrop-Rauxel und hat ihren Ehemann auf einem Volksfest kennengelernt.

Albert Ritter gratulierte Dagmar Bonner im Namen des Deutschen Schaustellerbundes, dessen Präsident er ist. Wie der Oberbürgermeister trug auch er eine Amtskette. Ins Rathaus eingeladen zu werden, sei eine besondere Anerkennung, sagte Ritter. In Herne begegne man den Schaustellern „auf Augenhöhe“, das sei nicht überall so. Einen besonderen Dank richtete Ritter an die abgelöste „Kirmesarchitektin“ Sabine Marek, die fast 30 Jahre lang gerade für die kleineren Schausteller „immer ein offenes Ohr und Herz“ gehabt habe.

Preisträger im vergangenen Jahr war Ewald Schneider

Im vergangenen Jahr ging der Schausteller-Award an Ewald Schneider (Hangover), davor an Trudi Renoldi (Almhütten-Dorf) und Manfred Howey (Happy Sailor). Auch Oscar Bruch oder Bernd Steinmeister gehörten schon zu den Ausgezeichneten.