Witten. Wo einst Lebensmittel verkauft wurden, gibt es bald Lego und Babykleidung: Die „PHD Kinderwelt“ eröffnet in Witten-Herbede - im einstigen Edeka.
Gute Nachrichten für Witten-Herbede: Im knapp 800 qm großen Ladenlokal von Edeka an der Meesmannstraße wird demnächst ein großer Fachmarkt für Babyartikel und Spielzeug eröffnen. Der Online-Händler „PHD Kinderwelt“ macht neben seiner Niederlassung in Castrop-Rauxel eine zweite Filiale auf. Nach der Schließung von Galeria Kaufhof sehe man in Witten großes Potenzial für Spielwaren. Aber warum im Stadtteil und nicht in der City?
Mit der „PHD Kinderwelt“ kommt ein Händler in die Meesmannstraße, der Kundschaft über Herbede hinaus anziehen könnte. Dabei waren die Sorgen in Herbede groß, als Dominik Grütter angekündigt hatte, mit seinem Edeka von der Meesmannstraße in den Neubau am Kreisel Wittener Straße umzuziehen. Kurz darauf gab auch Aldi seinen Herbeder Supermarkt auf.
Neueröffnung wegen Lockdown verschoben
Im alten Aldi zieht mittlerweile die niederländische Kette „Action“ auswärtige Kunden an. Im einstigen Edeka sorgte bis zur Fertigstellung des Neubaus an der Voestenstraße Netto für Umsatz. Danach stand das Ladenlokal leer, seit einigen Wochen wird dort aber umgebaut. Die Bochumer Familie Deschauer, der die Immobilie gehört, plant seit Beginn 2020 die Eröffnung des Spielwarenladens. Doch die Corona-Pandemie und erneute Lockdowns schieben die Pläne für eine Neueröffnung immer weiter nach hinten.
„Wir wissen ehrlich nicht, wann wir eröffnen können und dürfen“, sagt Julia Becker, die bei PHD fürs Marketing zuständig ist. Die größte Angst sei, mit einer Neueröffnung zu einem Menschenauflauf zu führen. „Bei unserer ersten Eröffnung vor vier Jahren in Castrop war die Hölle los.“
Spielplatz auf der Ladenfläche
Die „PHD Kinderwelt“ gibt es seit zehn Jahren, das Unternehmen gehört zur „Star Group GmbH“ mit Sitz in Bochum. Der Online-Händler verkauft Spielzeug bekannter Marken wie Lego, Playmobil, Schmidt oder Ravensburger sowie hochwertige Baby- und Kinderbekleidung, etwa von Steiff oder Bellybutton, und Kleinmöbel und Accessoires fürs Kinderzimmer.
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Gleichzeitig bietet das Geschäft ein „Einkaufserlebnis“, so Marketing-Frau Julia Becker. Einen kleinen Spielplatz auf der Ladenfläche, Stillecke und Wickelstation oder Mini-Toiletten für die kleine Kundschaft. „Wir haben auch viele Spieltische der Hersteller, an denen Kinder sich ausprobieren können“, sagt sie. „Natürlich beeinflusst so ein Tisch die Kaufentscheidung. Aber das Testspielen ist auch ein Mini-Event.“ Besonders beliebt seien übrigens die Geburtstagsboxen, in denen Kinder Spielzeug für den Kindergeburtstag sammeln, und die Babyboxen, in denen sich Schwangere die Willkommens-Geschenke fürs Neugeborene zusammenstellen.
„Die Spielzeugbranche lebt vom Erleben“, erklärt Julia Becker die Neueröffnung des Geschäfts. Und das Gebäude in Herbede mit seinen vielen Parkplätzen und einem Aufzug für Mamas mit Kinderwagen sei ideal. Warum eröffnet die Kinderwelt nicht in der Wittener Innenstadt? Bei PHD glaubt man offenbar nicht so sehr an die Stadtzentren. Nach der Corona-Pandemie sehe man mehr Potenzial in Vororten mit inhabergeführten Geschäften.