Witten. In Witten können Radfahrer jetzt über einen Pop-up-Radweg radeln. Die Dortmunder Straße wurde auf 400 Metern markiert. Problemlos lief es nicht.

Es ist vollbracht. Witten hat seit Montag (18. Oktober) seinen ersten Pop-up-Radweg. Innerhalb eines Tages markierten Bauarbeiter die Dortmunder Straße zwischen der Lebenshilfe und der Freiligrathstraße mit der markanten gelben Farbe. Mit einer Markierungsmaschine fuhren die Bauarbeiter die 400 Meter in beiden Fahrtrichtungen fein säuberlich ab und verwandelten so die ursprünglichen Parkstreifen kurzerhand in einen Radweg. Knapp 20.000 Euro kostet das Projekt.

Ganz ohne Probleme lief das Ganze aber nicht ab. Ein Auto stand im Halteverbot, sodass die Farbe an dieser Stelle nicht auf den Asphalt gesprüht werden konnte. Die Stadt kündigte bereits im Vorfeld an, Falschparker abzuschleppen.

Bis Oktober 2022 will die Stadt nun untersuchen, wie der Radweg angenommen wird. Hintergrund ist, dass der Radverkehr während der Corona-Pandemie in Witten zugenommen hat. Durch Pop-up-Radwege sollen Radler mehr Platz haben und ihre Teilnahme am Straßenverkehr somit sicherer werden.

WBG in Witten erinnerte an Autofahrer

Das Konzept wurde vorab in der Stadt heiß diskutiert. Die WBG sorgte sich etwa um die Verkehrssicherheit, da auf der Strecke zum Beispiel Gullydeckel abgesenkt seien und es eine erhöhte Gehwegkante gebe. Zudem erinnerte die Fraktion an die Autofahrerinnen und Autofahrer in der Stadt, denen dadurch einige Parkplätze genommen werden.

Mit einer Markierungsmaschine haben Bauarbeiter den knapp 400 Meter langen „Pop-Up-Radweg“ in Witten auf die Straße gesprüht.
Mit einer Markierungsmaschine haben Bauarbeiter den knapp 400 Meter langen „Pop-Up-Radweg“ in Witten auf die Straße gesprüht. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Der provisorische Radweg geht auf einen Antrag von SPD und Grünen zurück und folgt einer Idee der Deutschen Umwelthilfe. Für den Pop-up-Radweg brauchte es keine straßenverkehrsbehördliche Genehmigung, da er als Mittel zur „räumlichen Distanzierung“ gilt. Somit konnte das Projekt kurzfristig abgeschlossen werden. Bis die Dortmunder Straße langfristig, wie im Radverkehrskonzept vorgesehen, umgebaut wird und damit „echte“ Radstreifen erhält, werden dagegen einige Jahre ins Land gehen.