Witten. Die Burgruine Hardenstein gehört zu Wittens touristischen Highlights. Der Starkregen hat den Hardensteiner Weg schwer beschädigt. Die Folgen.
Vom Ruhrhochwasser blieb die Burgruine Hardenstein im Juli verschont. Dennoch floss Wasser über den Burghof. Große Schäden gibt es auf dem Hardensteiner Weg, der Spaziergänger und Radler zur Ruine führt. Der Verein Burgfreunde Hardenstein, der die Burgruine derzeit sanieren lässt, macht für die Schäden vor allem den Bach Deipenbecke verantwortlich.
In warmen Sommern oft eher ein Rinnsal, das durch das Hardensteiner Tal in Richtung Burgruine fließt, hat der Bach beim Starkregen im Juli den Hardensteiner Weg überflutet, sagt Hans Dieter Radke, Vorsitzender der Burgfreunde. Die Folgen: tiefe und breite Ausspülungen. Oberhalb der Burgruine steht ein von der Stadt errichteter Sperrzaun auf dem stark beschädigten Weg, der von Besuchern oft ignoriert wird, beobachtet Radke. Die Burgruine, um die sich sein Verein seit Jahrzehnten ehrenamtlich kümmert, steht im Naturschutzgebiet Hardenstein, das von der Deipenbecke durchflossen wird. Totholz und Stämme im Bachbett hätten dafür gesorgt, dass es beim Starkregen zu einem Stau des Wassers gekommen sei.
Sanierungsarbeiten an der Wittener Burgruine dauern bis September
Das Wasser hat an der Ruine auch einen Spazierweg zerstört, der gerade im Rahmen der Sanierungsarbeiten angelegt worden war. Radke: „Das ist wirklich sehr ärgerlich.“ Sehr ärgerlich findet er es auch, dass Materialien, die für die laufenden Arbeiten an der Burgruine benötigt werden, nicht mehr per Lkw über den kaputten Hardensteiner Weg transportiert werden können. „Das geht dort nur noch per Schubkarre.“ Größere Dinge müssten über den Ruhrtalradweg befördert werden, auf dem aber keine Laster fahren könnten. Diese seien zu hoch und könnten daher nicht durch den Minitunnel am Bahndamm der Ruhrtalbahn fahren.
Die Restaurierungsarbeiten an der Burgruine werden erst im September beendet sein, sagt Hans Dieter Radke. Dann wird es auch 24 feste Fahrradstellplätze an der Ruine geben, direkt an den großen Infotafeln, die über die Geschichte der Burg informieren, auf der vor über 600 Jahren der Sage nach Zwergenkönig Goldemar gelebt haben soll. Nach Beendigung der Arbeiten müsse die schwere Baustelleneinrichtung abtransportiert werden, so Radke. Dies dies gehe nur per Lkw. Bis dahin müsse der Hardensteiner Weg zumindest provisorisch instand gesetzt sein.
Stadt Witten will den Hardensteiner Weg möglichst zügig instand setzen
Eigentümer der Burgruine ist der Bommeraner Friedrich Oberste-Frielinghaus, Pächter ist bis 2030 die Stadt Witten. Sandra Frielinghaus, Tochter des Eigentümers, weist darauf hin, dass die Stadt auch die Zuwegungen gepachtet habe und daher dort für die Wiederherstellung der Verkehrssicherung zuständig sei. Frielinghaus: „Wir sind mit der Stadt in Kontakt, die kümmert sich darum.“
Burgfreunde besitzen ein eigenes Museum
Die Essener Firma Baufeld saniert derzeit Teile der Burgruine Hardenstein. Der 1974 von Hans Dieter Radke gegründete Verein Burgfreunde Hardenstein hat seinen Einsatz an der Ruine in Arbeits- und Bautagebüchern dokumentiert, Fotos gesammelt, Jahresberichte verfasst. Teile des Archivs, ein Stück Stadtgeschichte, lagern im Märkischen Museum. Die Burgfreunde besitzen auch ein eigenes Museum, das in der Herbeder Grundschule untergebracht ist (Wilhelmstraße 4). Dort werden unter anderem archäologische Funde aus Keramik und Metall gezeigt, die von der Burgruine stammen.
Stadtsprecher Jörg Schäfer betont, dass Bürgermeister Lars König sich nach dem großen Unwetter im Juli die Schäden im Hardensteiner Tal und im Muttental angesehen habe. König habe dabei auch mit dem Vorsitzenden der Burgfreunde gesprochen. Schäfer: „Für den Hardensteiner Weg ist neben dem touristischen noch ein weiterer Aspekt wichtig: Es ist ein Rettungsweg, muss also für Rettungswagen zugänglich sein.“ Auch deshalb kläre die Stadt „unter Hochdruck, wie wir die Instandsetzung möglichst zügig umsetzen können“.