Witten. 250 Unfälle mit Personenschaden gab es 2019 in Witten. Meist sind Fehler beim Abbiegen die Ursache. Warum die Polizei trotzdem engmaschig blitzt.

Nirgendwo in NRW ist man so sicher unterwegs wie in Witten, Bochum und Herne. Schon seit 13 Jahren schlage sich dies in der Unfallstatistik nieder, freut sich Bochums Polizeipräsident Jörg Lukat. Die Wahrscheinlichkeit, im Straßenverkehr zu verunglücken, ist hier NRW-weit die niedrigste.

Dennoch kam es auch in Witten 2019 zu 250 Unfällen mit Personenschaden, etwas mehr als im Jahr zuvor. Am häufigsten wurden Menschen bei Unfällen verletzt, die durch Fehler beim Abbiegen oder Wenden verursacht wurden (78 Verletzte). Auch das Missachten der Vorfahrt ist eine der Hauptgründe, warum es auf Wittens Straßen gekracht hat (42 Verletzte). Bei Unfällen durch nicht eingehaltenen Sicherheitsabstand wurden ebenfalls 42 Menschen verletzt.

Überhöhte Geschwindigkeit ist nur selten Unfallursache in Witten

Nur acht Personen wurden bei Unfällen, die auf das Konto überhöhte Geschwindigkeit gehen. „Die Folgen eines Unfalls hängen sehr stark von der Geschwindigkeit ab“, mahnt Polizeidirektor Uwe Bogumil. Deshalb überwacht die Polizei im Präsidiumsgebiet die Einhaltung des Tempolimits engmaschig. In 5850 Fällen waren Verkehrsteilnehmer in Witten im vergangenen Jahr zu schnell unterwegs. „Und wir werden auch weiterhin viele viele Kontrollen durchführen“, kündigt Bogumil an.


Wie oft Unfälle passieren, weil die Fahrer von ihren Handys abgelenkt worden sind, lässt sich hingegen nicht sagen. „Das ist wirklich sehr schwer nachzuweisen“, so der Polizeipräsident. Und zugeben würden es sowieso die wenigstens Unfallfahrer. „Aber in viele Unfälle wird das mit reinspielen“, meint der Verkehrsexperte.

Illegale Autorennen haben landesweit deutlich zugenommen. Auch beim Polizeipräsidium Bochum ist das ein Problem. 2018 stoppten die Beamten in Bochum, Witten und Herne insgesamt zehn Rennen. 2019 waren es schon 17 – eines fand im November an der Hauptstraße in Witten statt.