Witten. Seit Montag ist in Witten Shopping mit Termin möglich. Wie lief der erste Vormittag mit „Click & Meet“ und welche Händler machen in Witten mit?
Es ist ein zaghafter Schritt in Richtung „neue Normalität“ – seit Montag (8.3.) haben in Witten nach langer Zeit viele Einzelhändler ihre Türen geöffnet. Shoppen können die Wittener allerdings nur mit festem Termin, den sie vorher telefonisch oder online vereinbaren müssen. Wie wird „Click & Meet“ am ersten Tag angenommen?
Am Eingang vom Schuh – und Modegeschäft Maxim wartet Inhaber Phillip Teller auf Kundinnen und Kunden, die einen Termin zum Shoppen vereinbart haben. Jeder, der einkaufen will, muss vor Betreten des Geschäftes seine Kontaktdaten in eine Liste eintragen. Hinter Phillip Teller werden schon eifrig Schuhe anprobiert.
Freude beim Anprobieren
Der 54-Jährige ist sichtlich froh, dass wieder durch sein Geschäft gestöbert werden kann. Acht Personen dürfen nach den neuen Regelungen (40 qm pro Person) bei Maxim einkaufen. Kundin Andrea Aufermann nimmt gleich ein Paar weiße Sneakers mit – für die Übergangszeit. Die Augen der Wittenerin strahlen so sehr, dass sich unter ihrer Maske ein breites Lächeln erahnen lässt. Das „Click & Meet“-Modell ist für die Kundin ein Lichtblick. „Es ist schön, wieder alles im Laden anprobieren zu können“, so Andrea Aufermann.
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In der Stadtgalerie wirkt die Euphorie etwas verhaltener. Etwa zwei Drittel der Geschäfte halten weiterhin ihre Pforten verschlossen – etwa „TK-Maxx“, „H&M“ und „Nanu Nana“. Beim Schmuckladen „Bijou Brigitte“ wird gerade die Tür zum Durchlüften geöffnet. „Sonderlich viel war noch nicht los“, erzählt eine Verkäuferin. Sie hoffe, dass sich im Laufe der Woche noch mehr tue – falls sich „Click & Meet“ nicht rentiere, würde wieder ganz geschlossen werden.
Sporthändler froh über diesen ersten Öffnungsschritt
Im Untergeschoss bieten Saturn und Intersport ebenfalls das Shoppingerlebnis auf Terminanfrage an. Das fünfjährige Jubiläum von Intersport in der Stadtgalerie hat sich Inhaber Feti Güvenc anders vorgestellt. „Die Zukunft ist noch sehr ungewiss. Aber ich bin froh über diesen ersten Schritt der Öffnungen“, so der Filialleiter. Er hofft, dass der Inzidenzwert nicht wieder steigt und die Geschäfte nun offenbleiben können.
Lediglich zehn Kunden haben sich bisher für den ersten Tag mit „Click & Meet“ bei ihm angemeldet. Drei bis vier weitere haben spontan vor Ort einen Termin bekommen, weil bis zu 30 Kunden gleichzeitig bei Intersport einkaufen dürfen.
Geschlossene Läden in Stadtgalerie verunsichern
So läuft „Click & Meet“
Bei einem Inzidenzwert zwischen 50 und 100 dürfen Kunden ab dem 8. März wieder Geschäfte betreten – Grundlage ist der Sieben-Tage-Wert von Nordrhein-Westfalen. Die Personenanzahl errechnet sich nach der Verkaufsfläche – aktuell gelten pro Person 40 Quadratmeter.Die Terminvereinbarungen laufen bei jedem Einzelhändler unterschiedlich ab: Etwa telefonisch, über Whatsapp oder Online. Genaue Infos gibt es auf den Internetseiten der Geschäfte. Kein Kunde darf ein Geschäft ohne Hinterlegung seiner Kontaktdaten betreten.
Zwei Etagen höher im Kleidungsgeschäft „Kult“ wirkt auch Filialleiterin Nina Schirmer verhalten. „Es ist einfach nicht das Shoppingerlebnis, wie es mal war – viele Leute stöbern lieber spontan, statt im Voraus einen Termin zu vereinbaren“, sagt Nina Schirmer. Doch trotzdem sei „Click & Meet“ besser als nichts, so die Verkäuferin. Problematisch ist für sie vor allem der Standort in der Stadtgalerie. Weil hier viele Läden noch geschlossen hätten, seien die Leute verunsichert. „Viele kommen gar nicht erst zu uns in die zweite Etage“, so die Einzelhändlerin.
Kundin: „Ungewohnt und schön“
Ein etwas anderer Wind weht in der Mayerschen auf der Bahnhofstraße – immerhin dürfen Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte ohne Terminvereinbarungen öffnen. Buchhändlerin Beatrice Buchmann freut sich über den halbwegs normalen Alltag. „Mit der Abholstation hat es während des Lockdowns zwar auch gut geklappt, aber so macht es einfach mehr Freude“, findet die Einzelhändlerin.
Im Laufe des Vormittags geht ein Buch nach dem anderen über die Kassentheke. Kundin Beate Müller deckt sich gleich mit drei Schmökern ein. Für die 55-Jährige hat die Pandemie Shoppen zu einem ungewöhnlichen Erlebnis gemacht: „Es ist ungewohnt und es ist schön, wieder in einem richtigen Buchladen einkaufen zu können“.
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