Witten. Einen großen Bienenschwarm hat der Kreisimkerverein Ruhrgebiet in Witten eingefangen. Das ist zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich.
Viel zu früh hat ein Bienenschwarm Reißaus genommen und sich in einen Baum an der Pferdebachstraße gehängt. Dort hat ihn eine Frau entdeckt und den Kreisimkerverein Ruhrgebiet in Witten informiert. Vorsitzende Hela Mikkin und ihr Mann haben mal eben 40.000 Tierchen gerettet. „Normalerweise sind die erst vier bis fünf Wochen später unterwegs.“
Deshalb warnt Mikkin jetzt alle Imker, gut auf ihre Bienen aufzupassen. Denn wenn der Schwarm nicht eingefangen werde, könne er draußen noch nicht überleben, weil es zu kalt ist. Und dann sei die Frühjahrsernte futsch. „Die Honigbiene ist auf einen erfahrenen Imker angewiesen, der alle sieben Tage kontrolliert, ob das Volk schwärmen möchte.“ Dies sollte möglichst verhindert werden.
Wespen und Hornissen stehen unter Naturschutz
Expertin Mikkin hat einfach einen Holzkasten unter den Baum gestellt und es geschafft, die Königin aus dem rund zwei Kilo schweren Schwarm hineinzulocken. „Die anderen Bienen folgen dann nach.“ Dass ihr Mann dabei zwei Stiche abbekommen hat, gehöre halt zum Job.
Wer also solch einen Schwarm entdeckt, der kann sich an den Imkerverein wenden. Der berät auch, wenn sich ein Wespenvolk oder Hornissen in Rollladenkästen am Haus oder irgendwo im Garten angesiedelt haben. „Eigentlich muss man keine Angst haben“, so Mikkin. Doch viele würde dies stören, vor allem wenn kleine Kinder in der Nähe sind.
Zum Kreisimkerverein gehören ausgebildete Wespenfachberater, die im Notfall weiterhelfen. Denn vernichtet werden dürfen die Insekten keinesfalls – sie stehen alle unter Naturschutz. Die Experten können die Tiere zum Beispiel in einen nahe gelegenen Wald umsetzen oder zum Lehrbienenzentrum am Hohenstein bringen, wo es professionelle Hornissenkästen gibt.
Wer Hilfe benötigt oder sich für die Imkerei interessiert, kann sich bei Hela Mikkin melden unter: 0171 4902794.