Zehn Kinder besuchten Lehrbienenstand auf dem Hohenstein. Die Imker Hela Mikkin und Michael Haack erklärten, wie das „flüssige Gold“ entsteht.

„In einem unbekannten Land. Vor gar nicht allzu langer Zeit war eine Biene sehr bekannt. Von der sprach alles weit und breit“ – die Biene, von der Karel Gott in seiner Titelmelodie zur gleichnamigen Kinderserie sang, heißt Maja. Das süße Zeichentrick-Tier hätte sich im Garten des Lehrbienenstandes auf dem Hohenstein mit Sicherheit genauso wohl gefühlt wie ihre echten braun-schwarz gestreiften Artgenossen. Zehn Mädchen und Jungen haben sich dort – im Rahmen der Ferienspiele – von Hela Mikkin und ihrem Lebensgefährten, Imker Michael Hack, in die Welt der Honigmacher entführen lassen.

Die Vorsitzender der Kreisimkerschaft, Hela Mikkin, kümmerte sich liebevoll um ihre wissbegierigen Besucher.
Die Vorsitzender der Kreisimkerschaft, Hela Mikkin, kümmerte sich liebevoll um ihre wissbegierigen Besucher. © Jürgen Theobald

Los geht’s am frühen Morgen erst einmal mit einem kleinen Frühstück. Was dazu auf den Tisch kommt? Ist doch klar, selbst gemachter Honig und selbst gemachte Honigmilch. „Das war lecker“, schwärmt Klara. Ob wohl eigentlich jeder Honig anders schmecke, fragt sich Mylee. „Es gibt verschiedene Sorten“, erklärt Imker Haack. Je nachdem, an welcher Blume die Biene Nektar für die Honigproduktion hole, bekommt das „flüssige Gold“ einen anderen Geschmack. Fliegt sie ein Sonnenblumenfeld an, wird ihr süßes Werk kräftig schmecken und eine hellgelbe Farbe haben. Bevorzugen Bienen Raps, machen sie einen cremigen, weißen bis elfenbeinfarbenen Honig mit mildem Aroma.

Interessiert hören die Schüler Michael Haack zu, der zusammen mit Hela Mikkin auf dem Hohenstein nun schon seit 23 Jahren Bienenvölker betreut. Derzeit sind es rund 15. Schon ein einziges produziert dabei knapp 30 Kilogramm Honig im Jahr. Wie genau das funktioniert, erleben die wissbegierigen Kinder hautnah.

Das Frühstück mit Honigmilch und Honig aus dem hauseigenen Bienengarten schmeckte den Schülern ganz vorzüglich.
Das Frühstück mit Honigmilch und Honig aus dem hauseigenen Bienengarten schmeckte den Schülern ganz vorzüglich. © Jürgen Theobald

Mit zerstäubtem Nelkenöl beruhigt er seine „Mäuschen“ – die Honig machenden Arbeitsbienen sind alle weiblich. Dann holt er eine Wabe heraus. So sieht er also aus, der Schlaf- und Arbeitsplatz eines Bienenvolkes.

Honig ist für Bienen Nahrungsvorrat

Neugierig nehmen die Schüler das wuselige Treiben auf der Wabe in Augenschein. „Ihr müsst keine Angst haben“, sagt Haack. „Ich rede mit meinen Mädels vorher immer und sage ihnen, dass sie lieb sein sollen.“ Tatsächlich wirken die Tierchen fast zutraulich. Mit einer Schleuder wird der Honig schließlich geerntet.

Auch Kerzenrollen steht noch auf dem Programm der Kinder. Das Bienenwachs, mit dem die fleißigen Insekten ihre vollen Honigkammern in den Waben versiegeln – der Honig ist eigentlich als Nahrungsvorrat für den Winter gedacht – ist ein begehrter Rohstoff. Die Schüler haben beim Imker viel gelernt. Auch wieviel Arbeit es ist, bis der Honig auf dem Frühstückstisch steht.