Witten. .

Sie sind schwarz-gelb und haben weder etwas mit ortsnahen Fußballvereinen noch mit stechfreudigen Wespen zu tun - es geht um Bienen. Diesen kleinen, summenden Tierchen hat sich der Imkerverein Witten-Herbede verschrieben.

Derzeit sind wir 19 Mitglieder, oder besser: 19 Naturliebhaber. Alle freuen sich, wenn im Frühjahr der Reinigungsflug losgeht und es um einen herum nur so schwirrt. Momentan haben wir 56 Bienenvölker in unserem Verein. Und die haben eine wichtige Rolle, die oft übersehen wird.

„90 Prozent der Befruchtungen werden von Bienen übernommen“, sagt der Vereins-Vorsitzende Klaus Wagner (70). Das heißt: Ohne Bienen gibt es weniger einheimische Äpfel, Birnen und andere Früchte. Und die Imker haben durch die Pflege der Bienen einen nicht zu vernachlässigenden Anteil daran. Da gibt es nur ein kleines Problem.

Hilfe für Neuimker

„Wie viele Vereine kämpfen auch wir mit einer ungünstigen Altersstruktur“, so Klaus Wagner. Als 18-Jähriger bin ich das mit Abstand jüngste Mitglied. Normalerweise fangen die Leute erst mit der Imkerei an, wenn die Familie aus dem Gröbsten raus ist oder wenn sie in Rente gehen. Deshalb sei jedem (jungen) Neuimker gesagt: Wir unterstützen ihn so gut wir können. Neulinge bekommen ein kleines Bienenvolk, dürfen die vereinseigenen Werkzeuge (Schleuder und Mittelwandgießformen) sowie die Fach-Bibliothek nutzen, die uns unser verstorbener Vorsitzender Norbert Pfannmöller vermacht hat. „Der Erfahrungsaustausch mit den älteren Mitgliedern, hilft Anfängern sehr weiter“, weiß Klaus Wagner.

Ich kann ihm nur zustimmen: Als ich vor elf Jahren mit der Imkerei begann, bekam ich nicht nur von meinem Imkermeister Richard Sieger, sondern auch von den Vereinskollegen gute Tipps. „Am Anfang bekommt man bei uns einen Paten an die Seite gestellt“, sagt Klaus Wagner - niemand wird vor seinem Bienenkasten alleine gelassen. Übrigens: Vor vielen Stichen braucht man sich nicht fürchten. Mit dem „Schleier“ gibt es recht nützliche Schutzkleidung. Wer das „Wagnis“ eingehen will, kann sogar trotz Bienengiftallergie imkern.

In Zukunft wollen wir noch mehr auf die Jugend zugehen. Geplant sind zum Beispiel Arbeitsgemeinschaften an Wittener Schulen – welche Schule hat schon ihren eigenen Honig? Wer jetzt Lust auf Honig (und Biene) hat: Wir treffen uns jeden ersten Montag im Monat um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Zum Pütt“ in Herbede (Kirchstraße 18). Um es im „Bienendeutsch“ zu sagen: Einfach mal reinschwirren.