Witten. Trotz gelockerter Notbremse dürften am Montag viele Läden in Witten geschlossen sein. Der Einzelhandel sprach Samstag von „maximaler“ Verwirrung.
Das Einkaufen mit Termin und negativem Testergebnis dürfte sich in Witten erst langsam einspielen. Bis Samstagnachmittag (27.3.) wusste der Einzelhandel noch nichts von der gelockerten Notbremse und dieser Möglichkeit. Viele Geschäfte kündigten an, ab Montag (29.3.) wegen des verschärften Lockdowns geschlossen zu bleiben oder zu „Click & Collect“ zurückzukehren, dem Bestellen und Abholen.
Von „maximaler Verwirrung“ sprach stellvertretend für viele die Vize-Vorsitzende der Standortgemeinschaft Witten-Mitte, Angelika Bilow-Hafer. Nach dem Wirrwarr am Freitag (26.3.) um die neue Landesverordnung und angekündigte Ausnahmen von der „Notbremse“, die die Schließung der Geschäfte bei Inzidenzwerten von über 100 vorsieht, flogen die Whatsapp-Nachrichten zwischen den Händlern hin und her. Im Laufe des Samstags kam dann die Nachricht, dass der EN-Kreis die Notbremse mit einer eigenen Allgemeinverfügung ab Montag lockert.
Geschäfte in Witten nahmen am Samstag gar keine Termine mehr an
Trotzdem bleiben nach Informationen dieser Redaktion am Montag (29.3.) eine ganze Reihe von Geschäften geschlossen, nicht nur große Ketten wie H & M und Woolworth. Auch kleinere Läden nahmen keine Termine mehr für „Click & Meet“ an - davon ausgehend, gar nicht zu öffnen. „Alle Einzelhändler in Witten wissen nicht, was dann passiert“, hieß es am Samstagnachmittag in einer Modeboutique in der Stadtgalerie.
Völlig unklar war daher am Wochenende noch, wie viele sich am Ende doch auf das Einkaufen mit Termin nach negativem Selbsttest einlassen werden. Die Eintrittskarte der Kunden wäre dann ein entsprechendes Testergebnis.
Den Test an der Ladentür wird es vorerst in Witten wohl nicht geben
Die Kunden müssten sich in einem der Testzentren im Stadtgebiet testen lassen. Den unbürokratischen Test an der Ladentür wird es vorerst wohl nicht geben, auch kein Testcenter am Anfang der Fußgängerzone, wie es schon mal für den Kornmarkt diskutiert wurde und wie es sich mancher Händler jetzt wünschte. Die Bereitschaft fürs Test-Shopping war am Samstag auf beiden Seiten noch nicht groß spürbar, weder bei Handel noch Kundschaft.
„Nur zum Bummeln würde ich das nicht machen. Wenn ich was Spezielles bräuchte, wäre das schon was anderes“, sagt Zahnmedizinstudentin Alina (24). Paul (22), der mit seiner Mutter am Samstag in einer Schlange bei TK Maxx wartet, würde sich nicht testen lassen wollen. „Wenn man positiv ist, müsste man ja in Quarantäne.“ Franziska (36), die gerade vor H & M wartet, wünschte sich eine Testmöglichkeit, wie sie ihr Arbeitgeber Ostermann vorsieht: Jeder Kunde wird vorm Einkauf von der Firma selbst getestet. Allerdings hat der Möbelriese ein Testzentrum gleich vor der Haustür.